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Mit Text, Strich, Wort und Bild gegen Gewalt / Collage © Ansgar Rossi
12.01.2015

12.01.2015: Was darf Satire?

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Die Trauer um die 17 Terroropfer in Frankreich ist weltweit groß. In Frankreich gingen am gestrigen Sonntag mindestens 3,7 Millionen Menschen auf die Straße. Allein in Paris waren bis zu 1,5 Millionen Teilnehmer beim Trauermarsch dabei, die ein Zeichen gegen den islamistischen Terrorismus setzen wollten. Dort reihten sich viele Regierungschefs bei den Demonstranten ein. Die Frage, wie lange die uneingeschränkte Solidarität anhält, kann aber bereits jetzt gestellt werden. Angesichts der Attentate auf die französische Satire-Zeitung Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt in Paris ist auch wieder die Diskussion um die Darstellungsform Satire entbrannt.

Was also darf  Satire?

Kurt Tucholksy, hier frei interpretiert von Vize-Kanzler Sigmar Gabriel sagte dazu:

»ALLES!«

Cover Charlie Hebdo 19.09.12

Cover Charlie Hebdo 19.09.12

 

1.) Wie weit dürfen Karikaturen gehen und bis wohin reicht die Pressefreiheit? Das klären die Kollegen Benjamin Knight und Greta Hamann von der Deutschen Welle in Hinblick auf Kurt Tucholsky und die Attentate in Frankreich hier.

2.) In Deutschland gilt der Grundsatz, dass Satire (fast) alles darf! Am Beispiel der »Titanic«  mit der Titelzeile »Problembär außer Rand und Band – Knallt die Bestie ab!« druckte diese in der Juli-Ausgabe 2006 ein Porträtfoto des damaligen SPD-Chefs Kurt Beck auf die Titelseite, wogegen dieser juristisch vorging. An diesem Beispiel wird hier aufgezeigt, wie schwer sich deutsche Gerichte mit Satire tun.

3.) »Satire beschäftigt sich mit relevanten Themen. Und wer immer diesen Anschlag ausgeübt hat, hat sich relevanter gemacht. Also, das muss eigentlich mehr Satire nach sich ziehen.« sagte der Chefredakteur der Titanic am Tag der Anschläge von Paris im Deutschlandfunk. Das komplette Interview finden Sie hier. Mit ihren eigenen Mitteln zeigen Karikaturisten ihre Reaktionen auf die Terroranschläge.

 

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