Berlin 18.09.2015

Klar schafft der das!

Von

Frank-Jürgen Weise soll künftig in Personalunion die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führen. Beides liegt praktischerweise in Nürnberg. Wir meinen: Das reicht noch nicht! Und hätten da ein paar Ideen:

Kurzfristig kam am Freitagnachmittag die Einladung: Thomas de Maizière stellt den Nachfolger von Manfred Schmidt vor! Schmidt war am Donnerstag aus persönlichen Gründen von der Leitung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zurückgetreten. Die taz hatte heute schon mal ein paar Vorschläge für die Nachfolge gemacht.

Aber nix da! Denn nun hat de Maizière ein echtes Kaninchen aus dem Hut gezaubert: Frank-Jürgen Weise wird der neuen BAMF-Chef. Und bleibt gleichzeitig seinem bisherigen Posten treu: Vorstandsvorsitz der Bundesagentur für Arbeit (BA).

 

Künftig an zwei Schreibtischen unterwegs: Frank-Jürgen Weise (Foto: Bundesagentur für Arbeit)

Künftig an zwei Schreibtischen unterwegs: Frank-Jürgen Weise (Foto: Bundesagentur für Arbeit)

Hä? Lieber noch mal nachgefragt beim Bundesinnenminister. Der bestätigt und sagt, warum das ganze gehen soll:

 

De Maizière: „So ist das. Er bleibt in voller Verantwortung Vorstandsvorsitzender der BA. Und wird zugleich in Personalunion des BAMF. Es gibt einen Vorteil: Beide Behörden haben ihren Sitz in Nürnberg.“

Stimmt. Gut, das macht Sinn, dann führt der jetzt Arbeit und Flüchtlinge zusammen und managen kann er auch. Aber Moment Mal: Wird das jetzt nicht alles etwas viel für Herrn Weise? Iwo, meint der Innenminister.

 

De Maizière: „Ich hab‘ diese Frage der Doppelbelastung mit Herrn Weise erörtert. Übrigens auch mit Frau Nahles erörtert, ob das geht. Und wir sind der Meinung, das geht und trauen ihm das zu.“

Ein Glück! Wir wiederum sind der Meinung, dass Herr Weise damit noch nicht ausgelastet ist. A) hat der Mann noch viel zu viel freie Zeit. Und B) Gibt es in Nürnberg nun noch einige Einrichtungen, die Herr Weise gleich mal übernehmen könnte.

1.) Der 1. FC Nürnberg. Ganz klar: Nur mit Weise würde der Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga gelingen. Ohne Weise wiederum bedeutet: Weiterdümpeln in der Zweiten Spielklasse. Aber selbst Schuld, wer nicht mit macht bei Hilfsaktionen für Flüchtlinge…

 

2.) Das bayrische Heimatministerium. Da sitzt bekanntlich CSU-Politiker Markus Söder. Der nimmt seine Arbeit viel zu ernst. Weil er ehe schon mit dem Kopf woanders ist (Staatskanzlei in München…)l Ganz klar: Weise muss ran!

 

3.) Auch im Theater Rootslöffel könnte ein fitter Manager wie Weise sicherlich mal für Ordnung sorgen. Die Kids brauchen schließlich auch Vorbilder.

 

4.) Ins Hauptpostzollamt Nürnberg müsste auch mal wieder etwas Zug reingebracht werden. Alleine die so spärlich dekorierte Homepage schreit geradezu nach Weise!

 

5.) Der Zahnärztliche Bezirksverband Mittelfranken. Muss gar nicht drüber diskutiert werden, dass Weise hier auch noch einen Posten zu übernehmen hätte. Auch wenn seine Zähne OK sind.

 

6.) Und wo wir gerade bei Zähnen sind: Wenn Weise jetzt endlich mal an die Spitze der Lebkuchenherstellung rücken würde, wäre das ein Weg, die Dinger auch mal über die Stadtgrenzen hinaus bekannt zu machen. Oder assoziert irgendwer Nürnberg mit Lebkuchen? Sehen Sie.

 

7.) Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände… OK, das ist vielleicht etwas zu ernst.

 

8.) Die Bundesagentur für Arbeit. Ein Glück: Da ist Weise schon.

 

9.) Und zum Abschluss bitte noch ein Christkind! Weise müsste den Wettbewerb gar nicht mehr durchlaufen, er wäre sowieso gesetzt.

 

Diese Liste ist natürlich überhaupt nicht vollständig. Denn Nürnberg hat noch viele weitere Baustellen. Aber wir lassen Herrn Weise erstmal eine Nacht drüber schlafen.