Beiträge mit dem Schlagwort: Berlin

, , 24.11.2014

Last and urgent calls: 10 Durchsagen vom Bundespresseball

Ready for Boarding: Vorfahrt über das Rollfeld zum Bundespresseball / Foto ©: DLF HSS

Am vergangenen Freitag fand der Bundespresseball zum ersten Mal im geschichtsträchtigen Flughafen Tempelhof statt.

Etwa 2000 Gäste feierten bis in den frühen Morgen in der alten Abflughalle, zu Restaurants umfunktionieren Warteräumen und einer Bar mit spektakulärer Aussicht über das ehemalige Flughafen-Vorfeld.

Unter den Gästen: Bundespräsident Joachim Gauck und First Lady Daniela Schadt, die Bundesminister Thomas de Maizière und Manuela Schwesig, Bundesratspräsident Volker Bouffier und viele weitere bekannte Gesichter aus Politik und Medien.

Gespräche und Live Musik (u.a. DDR-Kultrocker ‚Silly‘ mit Anna Loos) wurden  – wie auf jedem Flughafen – immer wieder unterbrochen . Wir dokumentieren einige der Durchsagen, die in der langen Ballnacht auf dem Flughafen Tempelhof zu hören waren.

 

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04.11.2014

04.11.2014: vor 25 Jahren – Großdemo auf dem Alexanderplatz

Am 4. November 1989 forderten mehr als 500.000 Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz radikale Veränderungen in der DDR – erfolgreich: Fünf Tage später fiel die Mauer. Für viele DDR-Bürger war es der  Auftakt zu Befreiung und Selbstbestimmung.

1.) Mehr als 20 Redner traten bei der Demonstration der Künstler und Kulturschaffenden auf. Unter anderem Politiker wie Günter Schabowski, der mit einem Pfeifkonzert empfangen wurde, Stasi-Generaloberst Markus Wolf, der Theologe Friedrich Schorlemmer, Gregor Gysi, Lothar Bisky, die Schriftsteller Christoph Hein, Stefan Heym und Christa Wolf, der Dramatiker Heiner Müller und als Vertreter des Neuen Forums Jens Reich und Marianne Birthler für die  Initiative Frieden und Menschenrechte sowie die Schauspieler Steffie Spira, Ulrich Mühe und Jan Josef Liefers.

 

„Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit.“

 

2.) So charakterisierte der Schriftsteller Stefan Heym treffend die gesamte Situation in der DDR. Die Demonstration am Alexanderplatz wurde als erste große Tribüne des Volkes angesehen. Im kleinen, z.B. in vielen Kirchengemeinden und Veranstaltungen der neuen Opposition fand bereits seit längerem der Unmut mit dem System seinen Ausdruck.

3.) Der Aufruf zu der geplanten und genehmigten Demonstration wurde von der Staatssicherheit mit regen Interesse begleitet. Das „Worst-Case-Szenario“ eines Massendurchbruchs der Staatsgrenze trat nicht ein. Operative Vorgänge zur Verhinderung der Demo waren ab einem bestimmten Fortschreiten der  Planungen nicht mehr durchführbar.

 

 

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26.08.2014

26.08.2014: Klaus Wowereit tritt zurück

Am heutigen Dienstagmittag erklärte Klaus Wowereit seinen Rücktritt als Regierender Bürgermeister von Berlin zum 11. Dezember 2014. Er begründete dies mit persönlichen Gründen und erwähnte diesbezüglich auch die Nichteröffnung des Flughafen BER in Schönefeld als „größte Niederlage“. Eine Amtsmüdigkeit war allerdings in den letzten Monaten bereits bemerkbar und diskutiert worden.

1.) Klaus Wowereit wurde weltweit durch seinen Ausspruch: Ich bin schwul und das ist auch gut so!“ auf dem Sonderparteitag vom 10. Juni 2001 der SPD-Berlin bekannt, was sich zu einem geflügelten Wort entwickelte. Bundespolitische Ambitionen wurden ihm durch seinen hohen Bekanntheitsgrad und eine zeitweilige Omnipräsenz in den Medien vorausgesagt. Auf der bundespolitischen Bühne der Republik erschien er allerdings nur, als er am 13. November 2009 auf dem Bundesparteitag der SPD zu einem der vier stellvertretenden Bundesvorsitzenden des neuen Parteichefs Sigmar Gabriel gewählt wurde. Zum Bundesparteitag im November 2013 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur.

2.) Wowereit war seit dem 16. Juni 2001 Regierender Bürgermeister von Berlin, nachdem die SPD die große Koalition unter Eberhard Diepgen nach dem Berliner Bankenskandal aufgekündigt hatte. Er war 30 Jahre in der Berliner Politik tätig. In die großen politischen Fußstapfen vieler seiner Vorgänger, wie Ernst Reuter, Willy Brandt oder Richard von Weizsäcker, konnte er nicht treten, auch wenn ihm häufig Ambitionen dafür nachgesagt wurden. Sein politisches Wirken beschränkte sich größtenteils auf die Region Berlin.

3.) Berlin musste nach dem Mauerfall am 09. November 1989 zu einer Stadt zusammenwachsen, deren Entwicklung ab 2001 unter anderem durch die Politik von Wowereit mit geprägt wurde. Seine Intentionen ein miteinander von Ost und West zu erreichen und Berlin als wichtige europäische Metropole zu etablieren, hat sich weitestgehend durchgesetzt. Berlin ist zwar in einem ständigen Auf- und Umbruch, hat sich aber in seinen städtischen Strukturen im Laufe von 25 Jahren weit entwickelt und verändert. Es bleibt aber eine ständige Baustelle, was auch für seine Politik steht…

 

Foto: Ansgar Rossi

Foto: Ansgar Rossi

 

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