Beiträge mit dem Schlagwort: Elektronik

Elektroschrott-Recycling © European Union 2011 PE-EP
28.05.2015

28.05.2015: Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland

Mit der Mitgliedschaft in der EU verpflichten sich Staaten, die rechtlichen Vorgaben, die in Brüssel im Zusammenspiel von Kommission, Parlament und den Mitgliedsstaaten selbst gemacht werden, auch einzuhalten. In zwei Fällen wirft die EU-Kommission der Bundesrepublik nun vor, genau das nicht getan zu haben. In beiden Fällen wird der Europäische Gerichtshof entscheiden.

1.) Deutschland hat laut Kommission entsprechende Rechtsvorschriften für das Recycling von Elektroschrott nicht in nationales Recht umgesetzt. Das hätte eigentlich bis zum 14. Februar vergangenen Jahres geschehen müssen. Mit den neuen Vorgaben soll mehr Elektroschrott gesammelt und recycelt werden.

2.) Allein im vergangenen Jahr fielen weltweit 41 Mio Tonnen Elektroschrott an. Dieser wird zur Entsorgung oft in Entwicklungsländer verschifft. Dort gewinnen Menschen daraus wieder Rohstoffe – setzen sich dabei aber giftigen Chemikalien aus. Im Global E-Waste Monitor hat die UN-Organisation UNU-IAS verfolgt, welche Wege Elektroschrott nimmt.

3.) Außerdem wird Deutschland wegen zu lascher Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen verklagt. Die Kommission hatte mithilfe von Testpersonen herausgefunden, dass entsprechende EU-Vorgaben an einigen Flughäfen nicht richtig umgesetzt werden. Kontrollen fänden nicht häufig und umfangreich genug statt, kritisiert die Kommission in ihrer Presseerklärung.

 

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Die Elektronikindustrie verbraucht Unmengen an Rohstoffen – auch aus Konfliktregionen © European Union 2011 EP
20.05.2015

20.05.2015: Konfliktrohstoffe

Konfliktrohstoffe sind Substanzen, die aus Krisengebieten stammen und mithilfe derer sich die dort gegeneinander kämpfenden Parteien finanzieren. Beispielsweise gilt das für Tantal, Zinn, Gold und Wolfram, die von der Elektronikindustrie stark nachgefragt werden. Das EU-Parlament hat heute beschlossen, dass EU-Importeure in Zukunft die Herkunft dieser Stoffe einwandfrei nachweisen müssen.

1.) Im Parlament wurde intensiv darüber debattiert, ob eine freiwillige Angabe ausreichend sei – Vor allem Konservative und Liberale hatten diese Lösung unterstützt. Am Ende konnte sich aber eine verpflichtende Zertifizierung durchsetzen.

2.) Nicht nur das EU-Parlament hat sich bisher Gedanken über Rohstoffe aus Konfliktgebieten gemacht. In den USA gilt der Dodd-Frank Act, zudem gibt es zahlreiche freiwillige Zertifizierungsprogramme, die das Bayerische Landesamt für Umwelt zusammengefasst hat.

3.) Zeit Online berichtet, wie der Kongo unter dem Handel mit Konfliktrohstoffen leidet und hinterfragt die Auswirkungen des US-amerikanischen Dodd-Frank Acts.

 

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