Beiträge mit dem Schlagwort: Europa

, , 19.04.2016 1 Kommentar

Grußadresse statt Verschwörung: Kohl und Orban eignen sich nicht für politischen Schulterschluß

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im Deutschlandfunk

Es hätte ein einfacher Freundschaftsbesuch bei einem kranken, alten Mann sein können. Doch der Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten wurde in einer Weise annonciert, die den Raum für Spekulationen öffnete. Die erste Ankündigung kam von BILD Chef Kai Diekmann, der zugleich Freund, Trauzeuge und Architekt einer publizistischen Monumentalisierung Kohls ist. Schon der knappe Hinweis auf das geplante Treffen belebte journalistische Phantasien, in denen Oggersheim zum Tatort einer Anti-Merkel Konspiration wurde. Wenige Tage vor dem Treffen ließ die Veröffentlichung eines längeren Textes unter Kohls Namen die Interpretationsmaschine heiß laufen. Mehr

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, , 05.04.2016

Erdogan ist nicht mehr komisch

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im Deutschlandfunk

Die gegenwärtige Diskussion über den Umgang des türkischen Staatspräsidenten mit den Medien verengt den Blick. Bei einigen, die das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei jetzt als Pakt mit dem Teufel geißeln, ist das möglicherweise sogar beabsichtigt. Wer sich gegenüber Erdogan als Verteidiger der Pressefreiheit geriert, darf jedenfalls nicht im gleichen Atemzug den ungarischen Ministerpräsidenten Orban zur Leitfigur einer vermeintlich besseren Flüchtlingspolitik stilisieren. Mehr

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, , , , 19.03.2016

Merkels Niederlage ist nun aktenkundig – ein Wendepunkt in ihrer Flüchtlingspolitik

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im Deutschlandfunk

 
Ein Wendepunkt in der Flüchtlingskrise sei diese Vereinbarung, meint ein euphorischer Innenminister. Die Balkanroute hat sich erledigt, betont Thomas de Maiziere, der den fragwürdigen Brüsseler Kompromiss auch noch als Erfolg der Kanzlerin verkaufen möchte. War es nicht Angela Merkel, die bis zuletzt Mazedonien für die Schließung der Grenze zu Griechenland verurteilt hatte?

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Nato-Sondertreffen auf Wunsch der Türkei © NATO 2015
02.12.2015

02.12.2015: Montenegro in die NATO

29 – so viele ganze Tage hat das Jahr 2015 noch. Aber die Zahl 29 macht an diesem Mittwoch aus einem ganz anderen Grund von sich reden. Denn die NATO hat an diesem Morgen Montenegro offiziell die Einladung ausgesprochen, dem Verteidigungsbündnis beizutreten. Wenn die 630.000-Einwohner-Republik dieser Einladung nachkommt, dann wäre Montenegro künftig NATO-Mitglied Nr. 29.

1.) Seit gerade mal 10 Jahren ist Montenegro ein eigenständiger Staat. Seit 2011 Mitglied der Welthandelsorganisation WTO  ist das Land seit 2012 EU-Beitrittskandidat. Weitere Informationen über Montenegro (Politik, Geographie, Religion und weiterem) listet das Auswärtige Amt auf.

2.) Kleines Land, kleine Armee: Rund 2.000 Soldaten zählt Montenegro. Von einem „historischen Tag“ spricht Montenegros Ministerpräsident Milo Djukanovic. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht in der Einladung als Schritt zu einem „vereinten, freien und friedlichen Europa.“ 

3.) In Russland sorgt die NATO-Einladung an Montenegro für Ärger. Man werde die die Entscheidung analysieren und darauf reagieren, heißt es aus dem Kreml.

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Nun ein Jahr im Amt: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg © Nato 2015
01.10.2015

01.10.2015: 1 Jahr Stoltenberg

Ob der Mann sich sein erstes Jahr an der Spitze der NATO so vorgestellt hat? 365 Tage ist Jens Stoltenberg nun Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses. Mit dem Krieg in Syrien und dem Konflikt in der Ukraine hat der Norweger viel zu tun. Und dann ist da auch noch Afghanistan…

1.) Russland – ein Partner oder Feind? Diese Frage stellt sich für Stoltenberg praktisch täglich mit Blick auf die Ukraine, aber auch Syrien. Erst am Mittwoch hatte Stoltenberg die russische Unterstützung des syrischen Machthabers Assads als „nicht konstruktiv“ kritisiert.

2.) Stoltenberg sei im sicherheitspolitischen Jargon weder als „Taube“ noch als „Falke“ zu bezeichnen, sagt Kai Küstner.

3.) Nach dem von der Türkei einberufenen NATO-Sondertreffen musste sich auch Stoltenberg Kritik gefallen lassen. Zwar hatte er zuvor Ankara zu einem friedlichen Vorgehen aufgerufen und vor einer Eskalation im Konflikt mit der PKK gewarnt. In der anschließend Pressemitteilung fehlten diese Warnungen dann aber.

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18.09.2015

18.09.2015: Fußball & Flüchtlinge

„Wir helfen“ -heißt die Kampagne des Paketzustellers Hermes und der BILD-Zeitung. Die sieht vor, dass an diesem Wochenende alle Teams der ersten und der zweiten Bundesliga ihre Solidarität mit den Flüchtlingen zeigen. Aber wer hilft hier eigentlich wem? Über diese Frage wird hitzig gestritten. Mehrere Clubs sind inzwischen dem Beispiel des FC St. Pauli gefolgt und sagen: Wir machen nicht mit.

1.) Wie viele Clubs am Ende wirklich mit dem Logo der Aktion auf ihren Trikots auflaufen werden – und wie die Spiele nebenbei ausgegangen sein werden, können Sie in den nächsten 48 Stunden hier verfolgen. By the way: Auch die New York Times hat über den FC St. Pauli und die Flüchtlinge berichtet.

2.) Auch in England haben Fußballfans sich dazu entschieden, Flüchtlinge zu unterstützen. Alle teilnehmenden Clubs der Champions-League und der Europa-League haben außerdem angekündigt, bei ihrem ersten Spiel einen Euro pro Eintrittskarte an Flüchtlinge zu spenden.

3.) Doch nicht allne Fans gefallen solche Aktionen: So sind viele Fans des polnischen Vereins Lech Poznan dem Spiel gegen Belenenses ferngeblieben. Stattdessen wurden rassistische Banner enthüllt… Auch Fans des israelischen Clubs Maccabi Tel Aviv haben ein flüchtlingsfeindliches Banner hochgehalten.

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