Beiträge mit dem Schlagwort: Europa

20.03.2015

20.03.15: Sonnenfinsternis

Berufsglück oder Pech? Am Freitagvormittag reckten in ganz Europa Millionen von Menschen ihre Hälse gen Himmel um mal nach solförmörkelsen (Schwedisch), der éclipse solaire (Französisch), Sólarmyrkingin (Färöisch) oder einfach nur der Sonnenfinsternis zu schauen.

Zeitgleich steckten in Brüssel mehr als zweieinhalb Dutzend Staats- und Regierungschefs ihre Köpfe zusammen, vor allem, um über Griechenland, aber auch Russland und Libyen zu sprechen. Ob die Damen und Herren überhaupt irgendwas davon mitbekommen haben, was sich da über ihren Köpfen gerade abspielte? Oder ob mancheR sich heimlich danach sehnte, mit einer Spezialbrille zu Hause das Ereignis zu beobachten und den ganzen Gipfel-Stress einfach mal ruhen zu lassen?

1.) Verärgert – oder einfach nur traurig – war möglicherweise Stefan Löfven. Denn auch in der Heimat des schwedischen Ministerpräsidenten war die Sonnenfinsternis zu sehen. 

2.) Und was ist mit dem französischen Staatschef Francois Hollande? Auch er hat da möglicherweise was verpasst… 

3.) Die Färöer-Inseln gehören zum dänischen Königreich. Ein Besuch bei den Kollegen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Färöer macht deutlich: Vielleicht hätte die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt nicht in Brüssel, sondern im Nordatlantik vorbeischauen sollen.

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Im Bett über die Schiene rollen - das geht mit der DB immer seltener. (© Oliver Berg)
06.03.2015

06.03.2015: Nachtzug

Ein bisschen Bahn im Bundestag

Ein neuer Anlauf: Am Freitagmittag wird sich der Bundestag auf Antrag der Fraktion Die Linke noch einmal mit der Streichung der Nacht- und Autozüge befassen. Die Linke fordert die Bundesregierung auf, sich als Eigentümer der Deutschen Bahn für die Rücknahme der Streichung einzusetzen. Auch die Grünen-Bundestagsfraktion vertritt diese Forderung.

Seit dem europaweiten Fahrplanwechsel vom vergangenen Dezember ist das Nachtzug-Netz der DB deutlich geschrumpft. Wer gerne nachts im rollenden Bett über die Schienen reist, kann dies mit der DB noch auf folgenden Strecken tun.

1.) Es könnte auch ganz anders gehen, meint Grünen-Fraktionschef Tony Hofreiter. Er hat ein Konzept für ein schnelles europäisches Nachtzugnetz erstellt:

2.) Merkwürdig: Obwohl die DB den Nachtzug nach Paris gestrichen hat, findet sich weiterhin auf der DB-Seite das zweiminütiges Werbevideo „Paris erwacht – ich bin schon da!“ – fernab jeglicher Klischees… Vielleicht ist die DB einfach auch verliebt in Paris?

3.) Ein russischer Nachtzug zwischen Paris und Nizza? Auch bei unseren französischen Nachbarn läuft es im Nachtzugverkehr alles andere als rund, viele Verbindungen wurden gestrichen, der Westen und der Norden des Landes sind vom Nachtzugnetz praktisch abgekoppelt. International am auffälligsten sind wohl die Nachtzug-Verbindungen von Paris bzw. Nizza nach Moskau mit modernisierten Wagen der russischen Eisenbahn. Einen Nachtzug zwischen Paris und Nizza gibt es allerdings nicht. Aber vielleicht ändert sich das bald? Eine Möglichkeit könnten russische Züge mit französischen Personal sein, wie unsere Kollegen von der Wirtschaftszeitung Les Echos berichten.

 

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18.11.2014

18.11.2014: Atommüll

Deutschland muss sich in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich um mehr Atommüll kümmern, der entsorgt werden muss, als bislang angenommen. Ein Entwurf des nationalen Entsorgungsplans, den die Bundesregierung mit den Ländern abstimmt, sagt voraus, dass mit viel mehr schwach- und mittelradioaktivem Abfall gerechnet werden muss als bisher veranschlagt.

Atommüll / Foto ©Sebastian Kahnert/dpa

Atommüll / Foto ©Sebastian Kahnert/dpa

1.) Die Diskussion über eine endgültige Lösung des Atommüllproblems ist eine langanhaltende und immer wieder aufkommende Debatte, die Generationen beschäftigt. Wo ein Endlager für radioaktive Abfälle gefunden wird und wie dieses endgültig konzipiert sein muss, ist in der Politik, der Bevölkerung und auch unter Experten umstritten.

2.) In Europa und weltweit ist der Umgang mit Atommüll und die Endlagersuche nicht einheitlich geregelt.

3.) Umweltministerin Barbara Hendricks will sich mit ihrem Entwurf des nationalen Entsorgungsplans „ehrlich machen“. Dies führt auf einen Schlag zu einer Verdoppelung der Zahlen des schwach- und mittelradioaktiven Abfalls: Bisher waren es 298.000 Kubikmeter vor allem aus dem Abriss stillgelegter Atomkraftwerke. Nun könnten es rund 600.000 Kubikmeter werden. Dieser Atommüll war bisher auch immer vorhanden, er wurde nur nicht mitgerechnet.

 

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, , 14.11.2014 3 Kommentare

Johannes Paul II und Helmut Kohl: Schmerzensmänner und Glaubensbekenntnisse

Neulich hatte ich die Gelegenheit, Helmut Kohl zu beobachten, als er in Frankfurt sein jüngstes Buch „Aus Sorge um Europa“ vorstellte. Ein paar Tage später flatterte die Sonderausgabe der BILD-Zeitung zum 9. November in unseren Briefkasten, darin – als politischer Centerfold – wieder Kohl: ein einsamer Koloss im Rollstuhl vor dem nächtlich erleuchteten Brandenburger Tor. Es wird an einem Denkmal gearbeitet. Noch zu Lebzeiten wird Helmut Kohl zum Monument seiner selbst modelliert.  Seine Auftritte haben Regisseure, ein historisches Vorbild und einen im wahrsten Sinne des Wortes höheren Sinn.

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31.10.2014

31.10.2014: Zwangsheirat

Ständig liest man schreckliche Berichte über Zwangsheiraten in aller Welt. So z.B. heute, dass in Nigeria einer 14-Jährigen die Todesstrafe droht, weil sie ihren 35 Jahre alten Ehemann umgebracht haben soll. Häufig kommen diese Nachrichten aus der arabischen oder afrikanischen Welt, aber auch Europa und die anderen Industrieländer sind davor nicht gefeit.

1.) Das Zeugnis einer Zwangsheirat und ihre Begleitumstände haben Panorama – die Reporter hier eindrucksvoll gezeichnet.

2.) Aber was ist eigentlich eine Zwangsheirat und wie wirkt sich diese auf die Betroffenen aus? Es handelt sich natürlich immer um individuelle Schicksale, aber es lassen sich in den verschiedenen Kulturgebieten gesamtgesellschaftliche Muster erkennen.

3.) Die Betroffenen Mädchen und Frauen sind meist für ihr Leben gezeichnet und müssen sich zusätzlich gesellschaftlicher Kritik aus ihrem Kulturbereich stellen. In den letzten Jahren gibt es zwar eine mediale Aufmerksamkeit gegenüber dieser Thematik, eine internationale schlagkräftige Lobby ist aber nicht sichtbar. In Deutschland gibt es einige Einrichtungen, die Betroffenen zur Hilfe stehen. Erste Kontaktmöglichkeiten finden sich hier.

 

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30.09.2014

30.09.2014: Flüchtlinge in Deutschland

Krieg und Verfolgung, Krisen und Katastrophen: ISIS in Irak und Syrien, Ebola in Westafrika, Hunger in der Welt und vieles mehr, was Menschen bewegt, ihre Heimat aufzugeben und ein besseres Leben im reichen Europa zu suchen.

1.) Leider ist deren Aufnahme in Deutschland nicht immer von christlicher Nächstenliebe geprägt, wie unter anderem die Ereignisse in der Siegerlandkaserne zeigen. Dazu Barbara Schmidt-Mattern im Deutschlandfunk (29.09.2014):

2.) Kommen Asylsuchende erst einmal bis nach Deutschland, müssen sie zuerst drei Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung leben. Dort werden ihre Unterlagen geprüft. Danach werden sie nach einer Quote über die Bundesländer verteilt, die in der Unterbringung unterschiedlich verfahren.

3.) Für die Integration von Migranten gibt es viele Konzepte und Vorlagen. Eine einheitliche Flüchtlingspolitik Deutschland- oder Europaweit gibt es nicht. Es gibt aber einige positive Ansätze zur Integration von Migranten und Ideen zur kommunalen Integrationspolitik.

 

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