Beiträge mit dem Schlagwort: Schulden

12.08.2015

11.08.2015: Einigung auf 3. Griechenland-Paket

Die Verhandlungsteams der griechischen Regierung und der Gläubiger-Institutionen Europäische Zentralbank, EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds und ESM-Rettungsschirm haben sich in Athen auf konkrete Spar- und Reformauflagen für ein drittes Griechenland-Paket geeinigt. Nach der Meldung aus Athen folgte die Bestätigung der EU-Kommission aus Brüssel.

1.) Inhaltlich orientiert sich die Vereinbarung am Gipfelbeschluss vom 12./13. Juli, den wir damals in diesem Blog seziert hatten.

2.) Noch wurde das Papier, auf das man sich geeinigt habe, nicht veröffentlicht. Die griechische Tageszeitung „Kathimerini“ hat allerdings eine Liste mir 35 darin enthaltenen Reformen zusammengestellt. Die Kollegen von n-tv haben die Liste übersetzt.

3.) Über eine Schuldenerleichterung wurde bisher nicht diskutiert. Das soll erst nach Vorlage des ersten Forschrittsberichts im Herbst geschehen. An der Tragfähigkeit der Schulden hängt auch die Frage, ob sich der Internationale Währungsfonds beteiligt, wie der IWF in einer Telefonkonferenz mit Journalisten deutlich gemacht hat.

 

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Der Deutsche Michel in einer Karikatur des Eulenspiegels von 1848 (gemeinfrei)
, , , , 10.08.2015 2 Kommentare

Michels giftiges Stück vom Kuchen

Bräsig und selbstzufrieden sitzt der deutsche Michel am Esstisch und verspeist das große Stück vom Kuchen, dass er abbekommen hat. Er schmatzt genüsslich, die schwere Mahlzeit macht ihn schläfrig. Michel denkt gar nicht daran, dass sich an der Verteilung des Kuchens etwas ändern sollte. Dass damit die Stücke der Anderen kleiner ausfallen müssen, tja so ist halt der Lauf der Dinge. Was er dabei aber vergisst: Die Zutaten für sein extra großes Kuchenstück sind ziemlich giftig.

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Diese Unterhaltung zwischen Jeroen Dijsselbloem (l.) und Yanis Varoufakis (r.) ist der Fantasie unseres Autors entsprungen. Foto © European Union
, , , 16.02.2015

The institution formerly known as Troika

„Raider“ heißt jetzt (schon länger) „Twix“, man zahlt keine „Rundfunkgebühren“ mehr, sondern einen „Rundfunkbeitrag“ – und zwar nicht mehr an die „GEZ“, sondern kurz und knapp an den „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“. Eine Umbenennung eines schwierigen oder schwer zu vermarktenden Begriffs kann wahre Wunder bewirken. Aber Achtung, hier lauern einige Fallen. Denn schnell folgt die sprachliche Retourkutsche und man befindet sich prompt im linguistischen Babylon.

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Die EU-Kommissare Valdis Dombrovskis, Marianne Thyssen und Pierre Moscovici (v.l.n.r.) stellen ihren Bericht vor © European Union, 2014
28.11.2014

28.11.2014: Schuldensünder in der EU

Die EU-Kommission will den Staaten, die gegen die Defizitkriterien der EU verstoßen, mehr Zeit geben, ihre Haushalte in Ordnung zu bringen. Betroffen sind Frankreich, Spanien, Belgien, Italien, Malta, Österreich und Portugal. Im März soll dann erneut überprüft werden, ob die Reformanstrengungen der Defizitsünder erfolgreich waren.

1.) Welche Regeln die EU-Staaten bei ihrem Haushaltsdefizit genau einhalten müssen und was die Kommission gegen Defizitsünder tun kann, fasst dieser Beitrag des Deutschlandfunks zusammen.

2.) Das ganze Prozedere der Haushaltsüberwachung läuft unter dem Namen „Europäisches Semester“. Hier stellt die Kommission eine Übersicht über das Verfahren bereit. Wir befinden uns gerade übrigens an dem Punkt, an dem der Alert Mechanism Report (Warnmechanismusbericht) veröffentlicht wurde im Rahmen der Macroeconomic Imbalance Procedure.

3.) Wie stehen Europas Mitgliedsländer wirtschaftlich da? Tagesschau.de hat eine Übersicht der wichtigsten Kennziffern erstellt.

 

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Jean-Claude Juncker bei der Vorstellung seines Investitionsplans im EU-Parlament © European Union, 2014
, , , , , 26.11.2014

Aus 21 mache 315: Junckers Investitionsprogramm

Ein gewaltiges Investitionsprogramm soll Europas lahmender Wirtschaft wieder auf die Beine helfen. Kommissionspräsident Juncker hat heute im Parlament seinen 315 Milliarden Euro schweren Investitionsplan vorgestellt. Und das, ohne dass ihm die Staats- und Regierungschefs bisher auch nur einen einzigen Euro dafür spendiert haben. Das Geld dafür wird aus dem bisherigen Haushalt der EU umgeschichtet – und dann von 21 Milliarden auf 315 Milliarden Euro gehebelt. Alles Hokuspokus oder ein seriöses Konzept? Die Unterstützung der Bundeskanzlerin hat Juncker jedenfalls schon.

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14.11.2014

14.11.2014: Haushalt mit „schwarzer Null“

Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschloss am frühen Freitagmorgen in den vierzehnstündigen Schlussberatungen der sogenannten Bereinigungssitzung mit den Stimmen der Regierungskoalition den Etat für das Jahr 2015. Seine Verabschiedung wird Ende November im Plenum stattfinden.

Bundeshaushalt / Deutschlandradio © Ansgar Rossi

Bundeshaushalt / Deutschlandradio © Ansgar Rossi

1.) Somit steht der erste ausgeglichene Bundeshaushalt ohne neue Schulden seit mehr als vier Jahrzehnten. Erstmals sieht er den Verzicht auf neue Kredite vor. Trotz der von der schwarz-roten Koalition geplanten zusätzlichen Milliarden-Investitionen soll die „schwarze Null“ auch in den Folgejahren stehen.

2.) Die Regierung jubelt, die Opposition wirft dem Regierungsbündnis „viel Show und wenig Substanz“ vor.

3.) Aber ganz für lau gibt es den ausgeglichenen Haushalt nicht. Die Mitglieder des Haushaltsausschusses haben sich ihre Zustimmung mit einem hohen Preis bezahlen lassen.

 

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