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09.07.2015

09.07.2015: Balkan-Reise der Bundeskanzlerin

Bundeskanzlerin Merkel besucht die drei Balkanstaaten Albanien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Alle drei Länder verfolgen das langfristige Ziel einer EU-Mitgliedschaft. Bis es so weit ist, muss aber noch viel passieren. Eine EU-Mitgliedschaft könnte auch dazu beitragen, ethnische Konflikte beizulegen, die nach dem Bürgerkrieg der 90er Jahre immer noch die Bevölkerung auf dem Balkan spalten.

1.) Im August vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung zur Westbalkan-Konferenz nach Berlin geladen. In der Abschlusserklärung betonte die Bundesregierung noch einmal:

„Alle Staaten des Westlichen Balkans werden die Möglichkeit haben, der Europäischen Union beizutreten, wenn sie die Beitrittsvoraussetzungen erfüllen.“

2.) Matthias Bieri vom Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich hat das Verhältnis der Westbalkan-Staaten zu Russland analysiert. In seinem Bericht kommt er zu dem Schluss: „Eine EU-Mitgliedschaft der Westbalkanländer wäre für Moskau keine Katastrophe“.

3.) Vjollca Hajdari berichtet für EurActiv über die politische Lage der drei Länder, die Kanzlerin Merkel besucht.

 

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Noch heute liegen überall auf dem Balkan Landminen © European Union 2014 - Source EP
22.01.2015

22.01.2015: Vor 25 begann der Zerfall Jugoslawiens

Trifft man sich hier in Brüssel mit Freunden aus verschiedenen Teilen des früheren Jugoslawiens, so empfindet man oft, wie eine gewisse „Jugo-Nostalgie“ Gespräche, Musik und Küche beherrscht. Man erinnert sich vielleicht auch an die ersten Eindrücke einer fremden Gastronomie, die wir in der Bundesrepublik dank jener Balkan-Grills sammeln konnten, die von Jugoslawen mit einem  gültigen „Unterrichtsnachweis im Gaststättenwesen“ eröffnet wurden. Vor 25 Jahren begann der Zerfall der von Serbien dominierten Socijalistička federativna republika mit einem Eklat auf dem 14. Parteitag der KP in Belgrad: Die Delegationen Sloweniens und Kroatiens zogen aus dem Saal, nachdem ihre Forderung nach einer größeren Eigenständigkeit auf Ablehnung, ja sogar Gelächter gestoßen war.

1.) Im Deutschlandfunk sprach Dirk Müller darüber heute früh mit dem Zeitzeugen Johannes Grotzky, seinerzeit Balkankorrespondent der ARD.

2.) Die neunziger Jahre wurden zu einem Jahrzehnt des Schreckens für die Menschen in (Ex)-Jugoslawien, am Ende stand ein massiver Einsatz der NATO und eine verfassungs- und völkerrechtlich umstrittene Teilnahme der Bundeswehr im Kosovokrieg. Holm Sundhausen schildert den Zerfall Jugoslawiens und dessen Folgen auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung.

3.) Sieben Staaten von sehr unterschiedlicher Struktur und Zukunftsfähigkeit bildeten sich dabei, zwei davon sind inzwischen Mitglieder der EU: Slowenien (seit 1.5.2004) und Kroatien (seit 1.7.2013), während Bosnien und Herzegowina selbst den größten Optimisten in der internationalen Diplomatie graue Haare beschert, wie ARD-Korrespondentin Karla Engelhard beschreibt. Die Europäische Union betreibt eine intensive Stabilisierungspolitik, für Bosnien und Herzegowina benannte sie mit Peter Sørensen einen Sonderbeauftragten. Drei der Länder haben den Status „Beitrittskandidaten“: Serbien, Montenegro und Mazedonien, während Kosovo und Bosnien und Herzegowina „potentielle Beitrittskandidaten“ sind.

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