Beiträge mit dem Schlagwort: Bundesregierung

13.04.2015

13.04.2015: Indien

Ein Löwe zusammengesetzt aus Schrauben und Zahnrädern – darüber der Schriftzug „Make in India“. Auf einer ganzseitigen Anzeige fanden die LeserInnen verschiedener deutscher Tageszeitungen heute dieses Motiv wieder.

Anlass dafür ist der Deutschland-Besuch des indischen Premierministers Narenda Modi. Grob zusammen fassen lässt sich Modis Programm wie folgt: Messehallen am Montag; Kanzleramt am Dienstag.

Indien ist in diesem Jahr Partnerland der Hannover-Messe. Nachdem Narenda Modi die Ausstellung gestern zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet hatte, folgte heute nochmals ein mehrstündiger Rundgang durch die Hallen der Hightech-Ausstellung. Am Dienstag werden Modi und Merkel sich ein drittes Mal treffen – dann im Bundeskanzleramt mit Mittagessen und militärischen Ehren. Aufregung in der Hannorverschen Kommunalpolitik hatte eine Gandhi-Büste ausgelöst, die Modi bei seinem Besuch enthüllte-

1.) Deutschland ist für Indien der wichtigste Handelspartner innerhalb der EU. Umgekehrt sieht es anders aus: Laut Auswärtigem Amt steht Indien als Handelspartner Deutschlands auf Platz 24.

2.) Weder in London noch in Brüssel macht der indische Premierminister in diesen Tagen Station. Die Beziehungen zwischen der EU und Indien sind seit mehreren Jahren belastet.Einen längeren Stopp hat Narenda Modi dagegen in Frankreich eingelegt. In Paris machte Neu-Delhi unter anderem den Kauf von 36 französischen Rafale-Jagtflugzeugen perfekt, später reiste Modi noch weiter nach Toulouse um die Airbus-Produktion zu besuchen.

3.) Viele von Modis Terminen in Frankreich und Deutschland haben einen Wirtschafts-Bezug. Die Eröffnung der Hannover-Messe wurde indes von Protesten gegen Menschenrechtsverletzungen in Indien begleitet. Wenn deutsche Firmen in Indien investierten, dürfe dies nicht zu Lasten der lokalen Bevölkerung gehen, fordert Amnesty International.

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22.12.2014

22.12.2014: Jahresabschluss Frauenquote

Am 11. Dezember hat das Gesetz zur Frauenquote das Kabinett passiert. Ab 2016 sieht der Gesetzentwurf Sanktionen vor, wenn große mitbestimmungspflichtige Aktienkonzerne bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat nicht mindestens einen Frauenanteil von 30 Prozent erreichen. Auch kleinere Unternehmen und der öffentliche Dienst sollen den Frauenanteil auf ihren Chefsesseln erhöhen und regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Der Streit darüber in der GroKo zwischen SPD und Union entwickelte sich zu einem regen Schlagabtausch. Am Ende setzte sich Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig durch und auch die Bundeskanzlerin gab ihren Segen, wenngleich dies nicht mit besonderer Leidenschaft geschah:

 

 

1.) Ob jetzt ein Streit von Seiten der Männer in Bezug auf Geschlechterdiskriminierung in der anderen Richtung ausbricht, darf bezweifelt werden. Die Wirtschaft sieht in der Frauenquote keine negativen Auswirkungen auf ihr Bestehen.  Eine Umfrage unter leitenden Angestellten in der Chemieindustrie zeigt viel Gelassenheit an der Basis – die Ergebnisse dazu finden Sie hier.

2.) Im Ausland wird die deutsche Frauenquote nicht als großer Wurf betrachtet. Der Economist sieht darin keinen Kulturwandel – den entsprechenden Artikel finden Sie hier.

3.) Eine Hintergrundbetrachtung zur Frauenquote finden Sie in unserem Beitrag vom 26.11. in diesem Blog. In der Koalition hat sich damit wieder ein Projekt der Sozialdemokraten durchgesetzt. Das heißt allerdings nicht, dass diese nun stillhalten – das nächste Thema ist bereits in der Mache. Diesmal geht es um die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen.

 

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05.12.2014

05.12.2014: Netzneutralität

Die Bundesregierung hat bei der EU ihren Vorschlag für eine EU-weite Regelung zur Netzneutralität vorgestellt. Darin wird einerseits die Gleichbehandlung aller Datenpakete gefordert. Gleichzeitig sollen aber auch Spezialdienste ermöglicht werden, ohne andere Dienste damit zu diskriminieren.

1.) Der Entwurf liegt dem Portal netzpolitik.org vor und kann hier nachgelesen werden.

2.) „Mit dem vorgelegten Positionspapier werden Drosselkom-Tarife legalisiert, aber derzeitigen Verletzungen der Netzneutralität nicht wirksam einen Riegel vorgeschoben. Das liest sich erstmal wie eine Mogelpackung“ – lautet die vorläufige Einschätzung von netzpolitik.org.

3.) Mehr Details zur Debatte um Netzneutralität, eine genaue Erklärung der technischen Hintergründe und welche Argumente pro und kontra angeführt werden, hat das c’t-Magazin vor einem Jahr anschaulich gemacht.

 

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