Beiträge mit dem Schlagwort: CO2

Mais wird zu Bioethanol weiterverarbeitet © European Union
28.04.2015

28.04.2015: Biosprit-Reform

Das EU-Parlament hat heute beschlossen, in Zukunft weniger auf Bioenergie aus Nahrungspflanzen wie Mais, Soja oder Raps zu setzen. Für diese Bioenergie der ersten Generation werden Pflanzen verarbeitet, die auch als Nahrung dienen könnten. Stattdessen soll stärker auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt werden, die nicht der Ernährung dienen, wie Algen, Stroh oder Klärschlamm.

1.) Wie das Parlament in seiner Pressemitteilung erläutert, sollen bis 2020 nur noch sieben Prozent der für Transport aufgewendeten Energie aus Nahrungsmitteln kommen. Bisher war ein Wert von zehn Prozent vorgesehen.

2.) In einer Studie zu Biosprit-Produktion und Nahrungssicherheit kommt die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zu dem erschreckenden Ergebnis:

„We can therefore estimate that biofuels probably have had a meaningful effect on hunger and have the capacity to have much larger consequences if biofuel production continues to rise.“ (S. 23)

3.) Im ursprünglichen Entwurf hatte die EU-Kommission sogar eine Reduzierung des Biospritanteils der ersten Generation auf fünf Prozent gefordert. Nun einigt sich das Parlament auf einen Kompromiss von sieben Prozent.

„Die landwirtschaftliche Produktion von Biokraftstoffen bleibt somit in einem verträglichen und angemessenen Rahmen erhalten und getätigte Investitionen sind gesichert“

kommentiert der christdemokratische Berichterstatter Werner Langen das Ergebnis.

 

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Steinkohlekraftwerk Staudinger bei Großkrotzenburg © European Union 2013
24.02.2015

24.02.2015: Emissionshandel

Seit 2005 müssen Unternehmen in der EU für jede ausgestoßene Tonne Kohlendioxid ein Zertifikat vorweisen. Einen Teil dieser Zertifikate müssen sie an speziellen Börsen kaufen. Damit soll ein Anreiz für die Anschaffung klimafreundlicherer Technologie geschaffen werden. Der Preis für die Zertifikate liegt dafür allerdings deutlich zu niedrig. Mit einem neuen Mechanismus soll der Überschuss an CO2-Zertifikaten verringert werden, um den Preis steigen zu lassen. Dem hat heute der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments zugestimmt.

1.) Geplant ist eine sogenannte Marktstabilitätsreserve. Wie aus dem Gesetzentwurf hervorgeht, sollen so überschüssige Zertifikate dem Markt entzogen bzw. bei einer steigenden Nachfrage wieder auf den Markt geworfen werden, um den Preis für den Ausstoß von CO2 auf ein höheres Niveau zu heben.

2.) Unterstützt wird die Reform des Emissionsrechtehandels unter anderem von 60 Großunternehmen, darunter die Energiekonzerne Eon, RWE, Shell und Enbw. Sie fordern, die Marktstabilitätsreserve bereits 2017 einzuführen. Ihr Interesse: Sie haben viel Geld in klimafreundlichere Technologien investiert. Solange der Preis für CO2-Emissionen im Keller ist, lohnen sich diese Investitionen nicht.

3.) Der Preis für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid liegt aktuell zwischen sieben und acht Euro. Den genauen Wert und den Kursverlauf können Sie auf der Seite der Leipziger Energiebörse EEX nachlesen.

 

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24.10.2014

24.10.2014: EU-Gipfel

In Brüssel haben sich die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Staaten zum Gipfel im Europäischen Rat getroffen. Dabei haben sie unter anderem ihre Strategie zum Klimaschutz verabschiedet. Überraschend kam die Forderung der Kommission unter anderem an die Briten, Beiträge zur EU nachzuzahlen.

1.) Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 40% ihrer Treibhausgas-Emmissionen einzusparen. Außerdem soll der Handel mit CO2-Zertifikaten reformiert werden. Die Ergebnisse der Verhandlungen werden in der sogenannten Schlussfolgerung veröffentlicht.

2.) Die EU-Kommission hat für die Zeit seit 1995 die Beiträge der einzelnen Länder nachgerechnet. Nach der neuen Berechnungsmethode ESA kam heraus, dass die Wirtschaft in Grobritannien mehr gewachsen sein soll, als bisher angenommen. Danach sollen die Briten umgerechnet rund 2.1 Mrd. Euro nachzahlen. Auch andere Länder, wie die Niederlande oder Italien sollen nachzahlen. Eine vorläufige Auflistung findet sich in diesem geleakten Dokument.

3.) Wie es zu der Nachforderung gekommen ist, warum sie gerade jetzt öffentlich gemacht wurde und was Großbritannien nun tun kann, analysiert ein Artikel des britischen Think Tanks Open Europe.

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