Beiträge mit dem Schlagwort: Energie

23.11.2015

23.11.2015: Krim ohne Strom.

Mehr als zwei Drittel ihres Strombedarfs bezieht die Halbinsel Krim von der Ukraine – zu der sie völkerrechtlich gehört. Doch de facto hat die russische Föderation hier seit mehr als 1,5 Jahren das Sagen. Diese Abhängigkeit in Sachen Energie bereitet viele Einwohnern auf der Krim nun Probleme:

1.) Die zweite Nacht in Folge fielen Licht und Heizung für rund 1,6 Millionen Menschen aus. Verantwortlich gemacht werden für den Stromausfall ukrainische Nationalisten und Angehörige der Minderheit der Krimtataren.

2.) taz-Kommentator Bernhard Clasen warnt: Der Ukrainische Präsident habe in dieser Situation gerade das Heft des Handelns aus der Hand gegeben.

3.) Nicht nur die Stromversorgung, auch andere wichtige Infrastrukturen auf der Krim stellen für Moskau ein großes Problem dar. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat eine Übersicht.

 

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06.07.2015

06.07.2015: Britisches AKW

Fans der Atomkraft brauchen noch etwas Geduld und Fantasie. Zumindest wenn sie nach Großbritannien schauen. Zwar ist aus ihrer Sicht Frohlocken angesagt, weil die Briten nach Jahrzehnten endlich mal wieder ein neues Kernkraftwerk bauen. Aber erst 2023 soll die Anlage Hinkley Point im Südwesten Englands ans Netz gehen.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Herbst grünes Licht dafür gegeben, dass London das Projekt mit Steuergeldern subventionieren darf. An diesem Montag hat Österreich Klage vor dem Europäischen Gericht eingereicht wegen der öffentlichen AKW-Förderung. Das Europäischen Gericht hängt mit dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg zusammen.

1.) Die Regierung in Wien begründet ihre Klage damit, dass Subventionen moderne Technologien im allgemeinen Interesse aller EU-Staaten unterstützen sollten. Und das läge bei einem Atomkraftwerk nicht vor.

2.) Die Bundesregierung lehnt es dagegen ab, gegen die britischen Atom-Subventionen vor die Justiz zu ziehen. Ein entsprechender Antrag der Opposition wurde vergangene Woche im Deutschen Bundestag mit den Stimmen der Großen Koalition zurückgewiesen.

3.) Die Idee, ein neues AKW im Vereinigten Königreich zu errichten, ist nicht von gestern – Sie hat einen langen Vorlauf. Einen Überblick über die wichtigsten Etappen von Hinkley Point finden Sie hier.

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02.07.2015

02.07.2015: Kohle im Kanzleramt

Es soll das Ende eines monatelangen Streits sein über wichtige Fragen der Energiewende: In der Nacht zum Donnerstag haben sich im Bundeskanzleramt die Spitzen der Großen Koalition getroffen. Die wichtigsten Entscheidungen: Eine Strafzahlung für Energiekonzerne und deren veraltete Braunkohle-Kraftwerke wird es nicht geben. Stattdessen setzt die Bundesregierung auf andere Maßnahmen, die für Stromkunden und Steuerzahler zusätzliche milliardenschwere Belastungen bedeuten. Außerdem soll es Änderungen bei den Stromtrassen geben, worüber sich insbesondere die bayrische CSU freuen dürfte…

1.) Mehrere Braunkohlekraftwerke sollen in den nächsten Jahren in eine „Kapazitätsreserve“ umgewandelt und dann stillgelegt werden. Dafür sollen die Konzerne Prämien erhalten. Zudem will die Bundesregierung den CO2-Ausstoß weiter senken durch mehr Investionen in Energie-Effizienz (z.B. den Austausch alter Heizungen…) und die Kraft-Wärme-Kopplung. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel spricht von einem „historischen Pakt“. Die Eckpunkte der Kanzleramts-Nacht-Sitzung finden Sie hier.

2.) Die Nichtregierungsorganisation Greenpeace wirft der Bundesregierung und insbesondere Kanzlerin Angela Merkel vor, ihre Versprechen vom G7-Gipfel in Elmau zu brechen – nämlich den Einstieg aus der Kohle einzuleiten.

3.) Die starke Nutzung der Kohle zur Energiegewinnung sorgt immer wieder für Verwunderung in unseren europäischen Nachbarländern. Zum Beispiel in Frankreich.

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24.04.2015

24.04.2015: Vattenfall-Fake

Freitagmorgen, Redaktionskonferenz im Hauptstadtstudio des Deutschlandradios. Plötzlich platzt eine Nachricht herein, die die Kollegen vom RBB verbreiten: Der Energiekonzern Vattenfall wolle seine Aktivitäten in der Lausitz vollkommen umkrempeln: Weg von Tagebauen und Braunkohle-Kraftwerken. Stattdessen solle die brandenburgische Region bis 2030 mit einem vollkommen neuen Geschäftsmodell überzogen werden: 100 Prozent Erneuerbare Energien – und das ganze auch noch sozialverträglich. Doch im Laufe des Tages stellt sich die Nachricht als Fake heraus:

1.) Dabei wurde die vermeintliche Neuigkeit über eine ziemlich professionell daher kommende Homepage angepriesen.

2.) Vattenfall selbst sagt, dass seit mehreren Tagen eine „gefälschte Kampagne“ gegen den Konzern laufe und dass es nun „rechtliche Schritte gegen die Akteure prüft“

3.) Und das sind die Urheber des Fakes: Das Berliner Künstlerkollektiv „Peng!“, mit dem z.B. auch schon Shell Bekanntschaft gemacht hat…

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Stromleitungen © European Union 2010 EP/PE
25.02.2015

25.02.2015: Energieunion

Die EU-Kommission hat heute ihre Pläne für eine Energieunion vorgestellt. Das Projekt gilt als eines der Wichtigsten von Komissionschef Jean-Claude Juncker. Damit sollen unter anderem die nationalen Energienetze besser miteinander verbunden werden, um so Strom und Gas innerhalb der Eu besser transportieren zu können.

1.) Ganz konkret geht es bei der Energieunion auch darum, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Dafür sollen LNG-Terminals gebaut werden, über die verflüssigtes Erdgas von Tankschiffen entladen werden kann. Die genauen Pläne hat die Komission in einem Factsheet zusammengefasst.

2.) Kraftwerke, Überlandleitungen, Trafostationen – das europäische Stromnetz wird in dieser Karte – basierend auf Open Streetmap – bis ins kleinste Detail abgebildet.

3.) Analog zum Stromnetz finden Sie hier eine Karte des europäischen Gasnetzes mit Zusatzinformationen zu Netzbetreibern und Gasflüssen – bereitgestellt vom Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber für Gas.

 

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