Es gibt Momente, da ist man als Journalist sehr überrascht – weil die Reaktion auf eine eigentlich einfache Frage unerwartet ist. Was würde man erwarten, wenn man den Sprecher eines Ministeriums fragt, ob sein Chef auch in zwei Wochen im Amt ist?
Heute stellte Entwicklungshilfeminister Müller sein Textilbündnis in der Bundespressekonferenz vor. Er möchte mit zertifizierten Standards (dem „grünen Knopf“) erreichen, dass die Unternehmen in Bangladesch, Indien, Pakistan und überall auf der Welt menschengerechter produzieren. Das würde auch den Normalbürger bei uns nicht in den Ruin treiben. Als Vergleich zog er die Situation in Deutschland im 19. Jahrhundert heran:
1.) Bisher haben sich allerdings nur 29 Firmen und Verbände der Initiative angeschlossen. Damit ist das Ziel, soziale und ökologische Mindeststandards in der Lieferkette für den gesamten Markt durchzusetzen doch eher in die Ferne gerückt.
2.)Nur 1% des Preises für ein T-Shirt entfallen als Lohnkosten für den Näher/die Näherin; in Bangladesch verdienen diese im Durchschnitt 0,17 € pro Stunde bei harten und häufig gesundheitsgefährlichen Arbeitsbedingungen.Hierfinden sie weitere erschreckende Daten zur Textilproduktion.
Boxen? Das ist nicht die Sportart des Entwicklungszusammenarbeitsministers Gerd Müller. Fußball schon eher, auch wenn er mit der gleichnamigen Fußballerlegende nicht verwandt ist. Frank Capellan über ein Zusammentreffen der besonderen Art. Mehr
Am 09. und 10. 11. 2017 findet in Berlin erneut die Konferenz "Formate des Politischen", eine Kooperation der Bundeszentrale für politische Bildung, der Bundespressekonferenz und des Deutschlandfunks statt.