Beiträge mit dem Schlagwort: Streik

21.05.2015

21.05.2015: Weiter im Streik

Das war knapp, denn eigentlich sollte es doch der längste Bahnstreik aller Zeiten werden. Zumindest in diesem Land. Am Donnerstagmorgen dann um kurz nach 7 Uhr: Eilmeldungen – Der Streik wird beendet. Wenn auch erst um 19 Uhr am Abend.

In Deutschland fahren die Züge also demnächst wieder nach Plan. Aber es gibt noch andere Streiks auf diesem Kontinent…

1.) Weiterhin streiken in Deutschland Erzieherinnen und Erzieher, die für eine höhere Eingruppierung bei den Beschäftigen kämpfen. In Brandenburg sollen kommende Woche mehrere hundert Kitas deswegen geschlossen bleibe. Und in Hamburg wollen Eltern nun vor dem Rathaus picknicken – und damit ihrem Protest gegen den Streik Ausdruck verleihen.

2.) In Paris werden an diesem Donnerstag die Krankenhäuser bestreikt. Die Gewerkschaften befürchten vor allem, dass die Wochen-Arbeitszeit von 35 Stunden in Gefahr ist – und haben deswegen heute mal mit rund 6.000 Leuten demonstriert.

3.) Im spanischen La Coruña treten die Busfahrer in den Streik. Derweil bereiten sich im Baskenland die Mitarbeiter der beiden wichtigsten Radiosender auf einen Streik vor. Sie wollen gegen den Stellenabbau in ihren Häusern kämpfen.

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05.05.2015

05.05.2015: Bahnstreik

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zum längsten deutschen Bahnstreik der Geschichte aufgerufen. Nachdem seit gestern schon der Güterverkehr lahmliegt, ist seit heute um zwei Uhr in der Nacht auch der Personenverkehr betroffen. Bis Sonntag um neun Uhr soll gestreikt werden.

1.) Reflexartig wird Claus Weselsky, der Chef der GDL von einem großen Teil der Öffentlichkeit verantwortlich gemacht. Aber ob die Forderungen der GDL nicht doch eventuell eine Berechtigung haben, wird selten hinterfragt. Deren Position finden Sie hier.

2.) Für die Bahn tritt ihr Personalvorstand Ulrich Weber in der Auseinandersetzung mit der GDL in den (Arbeits-)Kampf. Warum dies nicht längst zur Chefsache gemacht wurde, obwohl der Schaden doch „immens“ ist und Bahnchef Rüdiger Grube in der gesamten Angelegenheit nie auf den Plan tritt, ist wohl durch die Strukturen der Bahn zu erklären. Diese Strukturen finden Sie hier erklärt.

3.) Der Vorwurf, dass die GDL dies alles aus Gründen des Machterhalts tut und die Bahn ihrerseits eine Hinhalteschiene fährt, um auf das Tarifeinheitsgesetz zu warten, das im Sommer verabschiedet werden soll, ist bestimmt Teil des Konflikts, generell aber zu kurz gegriffen. Was es mit der Tarifeineinheit auf sich hat, finden Sie hier.

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Beim Generalstreik in Belgien fahren weder Metros, noch Busse, Bahnen oder Züge. Foto: Thomas Otto
15.12.2014

15.12.2014: Generalstreik in Belgien

Generalstreik in Belgien! Das Europaviertel in Brüssel macht heute einen verwaisten Eindruck. Das liegt natürlich teilweise auch daran, dass viele Akteure und Beobachter zur Plenarsitzung des Europäischen Parlamentes nach Straßburg gereist sind. Und zwar besser schon gestern, denn „rien ne roule plus“ – nichts fährt mehr im Königreich. Auch „de havens gaan plat“, darunter der drittgrößte Hafen Europas in Antwerpen. Die aktuelle Lage beschreiben die Kollegen vom deutschsprachigen Belgischen Rundfunk BRF (auch Presseschau) und unsere Korrespondentin Annette Riedel im Gespräch heute Morgen bei Deutschlandradio Kultur.

1.) Die belgischen Gewerkschaften unterscheiden sich deutlich von den deutschen Arbeitnehmervertretungen, vor allem durch die Sprachgrenze und die damit verbundenen politischen Eigenheiten. Die europäische Webseite zur Arbeitnehmerbeteiligung von „worker-participation.eu“ fasst grundlegende Informationen zu den belgischen Gewerkschaften gut zusammen.

2.) Belgien gehört zu den Ländern mit dem höchsten gewerkschaftlichen Organisationsgrad weltweit. Wird sich diese Tradition fortsetzen oder werden die Mitgliederzahlen abbröckeln wie in den meisten Staaten? In einer von der EU-Kommission geförderten Studie der Universität Löwen sind Valeria Pulignano und Nadja Doerflinger diesen Fragen nachgegangen.

3.) Der renommierte belgische Politologe Kurt Vandaele bietet auf der Seite des Europäischen Gewerkschaftsinstituts ein Art „Streikometer“, mit dem sich Daten zu Arbeitskämpfen der Jahre 2000-2014 in den EU-Ländern unter verschiedenen Gesichtspunkten visualisieren lassen.

 

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15.10.2014

15:10.2014: Bahn-Streik

Und wieder streikt die Bahn, beziehungsweise die Lokführer. Die GDL hat für heute ab 14 Uhr zu einem 14-stündigen Warnstreik aufgerufen. Auch die S-Bahn-Töchter der deutschen Bahn sind im Berufsverkehr voll betroffen. Und morgen sind die Piloten bei Germanwings dran…

Bahn-Streik / Deutschlandradio © Ansgar Rossi

Bahn-Streik / Deutschlandradio © Ansgar Rossi

1.) Tausende Fahrgäste, darunter viele Berufspendler müssen sehen, wie sie zur Arbeit, nach Hause oder zu wichtigen Terminen kommen. Die Fahrgastrechteregelung der Bahn greift auch bei Streik. Für die vielen Pendler des ÖPNV und die Reisenden, die ihr Ziel nicht oder nur über Umwege erreichen, ist dies allerdings ein schwacher Trost.

2.) Die Bahn pocht in ihrer Politik auf die Tarifeinheit, die durch den Streit der kleineren Spartengewerkschaft GDL und der größeren EVG nicht gegeben ist. Das teilweise provokative Auftreten des Vorsitzenden der GDL, Klaus Weselsky in der Öffentlichkeit und der gewerkschaftsinterne Streit über Mitgliederzahlen läßt vermuten, dass eventuelle Sympathien für den Streikgrund bei den Fahrgästen mit jedem Streiktag stetig abnehmen.

3.) Über die Rolle der Gewerkschaften und die Tarifeinheit haben wir hier schon einmal einige interessante Quellen zusammengestellt.

 

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08.10.2014

08.10.2014: Streik

Heute legten die streikenden Lokführer einen großen Teil des morgendlichen Berufsverkehrs lahm. Seit gestern 21:00 Uhr befanden sie sich im Ausstand. Der letzte Streik der Lufthansa-Piloten liegt erst 8 Tage zurück, nun soll heute und morgen bei Lufthansa Cargo gestreikt werden.

Bahn-Streik / Foto+Bearbeitung Deutschlandradio © Ansgar Rossi

Bahn-Streik / Foto: Deutschlandradio © Ansgar Rossi

1.) Bei diesen und ähnlich gearteten Streiks ist eine relativ kleine Berufsgruppe in der Lage, weite Teile der Verkehrsinfrastruktur zum Erliegen zu bringen. Direkter Leidtragender ist meist der Kunde, der seinen Flug oder seine Bahn verpasst und mit Unannehmlichkeiten rechnen muss.

2.) Diese recht geballte Macht kleinerer Gewerkschaften möchte die Bundesregierung einschränken. In diesem Jahr noch soll ein Gesetzentwurf für die sogenannte Tarifeinheit vorliegen, nach der nur der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft eines Betriebes Gültigkeit haben soll.

 3.) Darüber darf nicht vergessen werden, dass die Gewerkschaften in Deutschland eine wichtige Rolle in der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung spielen. Ihr historischer Einfluss auf die Gestaltung der sozialen Marktwirtschaft ist von immenser Bedeutung.

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