Beiträge mit dem Schlagwort: Medienfreiheit

31.07.2015

31.07.2015: Ermittlungen gegen Journalisten

Das hat gekracht: Seitdem am Donnerstagnachmittag bekannt wurde, dass gegen das Blog netzpolitik.org ermittelt wird, hagelt es Kritik aus Medien, Politik und dem Netz. Kein Wunder, wirft Generalbundesanwalt Harald Range den beiden netzpolitik-Autoren Markus Beckedahl und André Meister doch „Landesverrat“ vor, weil sie aus als vertraulich eingestuften Dokumenten des Verfassungsschutzes berichtet haben.

1.) Am Freitagnachmittag gab Range bekannt, dass er die Ermittlungen vorerst ruhen lassen will. Bundesjustizminister Heiko Maas geht unterdessen auf Distanz zu Range.

2.) Vielfach ist in den letzten 24 Stunden an die „Spiegel-Affäre“ erinnert worden: 1962 waren die Redaktionsräume des Hamburger Nachrichtenmagazins durchsucht worden. Auch damals lautet der Vorwurf: „Landesverrat“

3.) Auch in englischsprachigen Medien wird man mittlerweile auf den Fall aufmerksam. A propos englischsprachig: In den USA berichten Journalisten von wachsendem Druck. Gerade investigativ arbeitende Medienvertreter müssen mit Gefahren rechnen.

3x Links ist eine werktägliche Rubrik im Berlin:Brüssel-Blog. Alle Einträge können Sie hier nachlesen.

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Bundespressekonferenz am Dienstagnachmittag (Foto: Johannes Kulms).
23.06.2015

Gegen die Wand gefahren

Der ägyptische Fernsehjournalist Ahmed Mansur war für ein Interview nach Deutschland gekommen. Als er das Land verlassen will, wird er am Flughagen Tegel festgenommen. Erst 48 Stunden später kommt er wieder frei. An diesem Dienstag kann Mansur Berlin endlich verlassen. Zurück bleibt eine Bundesregierung in Erklärungsnot. Mehr

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In der Kritik für seine Medienpolitik: Der ungarische Premierminister Viktor Orbán © European Union, 2014
, 16.12.2014

Nicht gleich die Atombombe zünden!

Zwar haben sich alle EU-Mitglieder auf die Achtung grundlegender Werte wie Menschenwürde, Freiheit und Demokratie geeinigt. Hin und wieder laufen Staaten aber Gefahr, diese Werte zu missachten. So, wie dieser Tage Ungarn. Im heute veröffentlichten Bericht des EU-Menschenrechtskommissars Nils Muižnieks wirft dieser der Regierung Orbán vor, die Medienfreiheit einzuschränken. Außerdem kritisiert er den Umgang mit Flüchtlingen. Bisher kann die EU in solchen Fällen nur die „Atombombe zünden“. Das soll sich nun ändern.

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