Beiträge mit dem Schlagwort: Landwirtschaft

Klonschaf Dolly: Das erste geklonte Säugetier. Foto: Maltesedog (gemeinfrei)
08.09.2015

08.09.2015: Klonverbot

Das EU-Parlament hat sich heute mit großer Mehrheit für ein Verbot des Klonens von Nutztieren ausgesprochen. Damit dürfen weder Nutztiere in der EU geklont, noch deren Produkte eingeführt werden. Das Parlament geht mit seinem Papier noch über den Entwurf der Kommission hinaus. Nun muss das Parlament sich mit den Mitgliedsstaaten auf eine endgültige Fassung einigen.

1.) Die Pressemitteilung des Parlaments zur Entscheidung mit mehr Details finden Sie hier.

2.) Hauptargument der Klon-Gegner ist die hohe Zahl an Fehlbildungen bei Klontieren und das damit verbundene Tierleid. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA kommt zu dem Schluss:

„Es gibt derzeit keine überzeugenden Argumente, welche die Produktion von Lebensmitteln geklonter Tiere und ihrer Nachkommen rechtfertigen.“

3.) Das WDR-Magazin Quarks & Co hat sich 2013 mit den Chancen und Risiken des Klonens beschäftigt. Eine Dokumentation des SWR zeigt, wie Klontechnik in der Landwirtschaft eingesetzt wird.

 

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07.09.2015

07.09.2015: Vaccae Ante Portas

Lautstark, massiv und unübersehbar – so lässt sich der Protest von tausenden europäischen Landwirten und ihren Traktoren beschreiben, der an diesem Montag in Brüssel organisiert wird. Bemalte Nachbildungen von Kühen auf Treckerschaufeln lassen erahnen: Hier sind vor allem Milchbauern am Werk!

1.) Egal ob in Frankreich, Belgien oder Deutschland: Viele europäische Bauern kämpfen angesichts sinkender Milchpreise um die Existenz. Weil von den Bauern mehr Milch produziert als von den Kunden nachgefragt wird, gibt es ein Überangebot. Der Preis für ein Kilo Rohmilch ist von 41 auf 28 Cent gesunken.

2.) Der jüngste Protest der Bauern in Brüssel scheint nicht ohne Wirkung zu bleiben: Die EU-Kommission hat am Montag angekündigt, 500 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel für zinsgünstige Darlehen.

3.) Schon seit Tagen machen europäische Landwirte ihrem Ärger Luft. Am vergangenen Donnerstag hatte französische Bauern ebenfalls mit Traktoren protestiert.

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27.07.2015

27.07.2015: Französische Bauernblockade

122 Meter misst die Europabrücke zwischen dem deutschen Kehl und dem französischen Straßburg. Die Verbindung über den Rhein ermöglicht jeden Tag PendlerInnen aus beiden Ländern eine zügige Fahrt zum Arbeiten oder Einkaufen. Nebenbei ist das Bauwerk auch ein wichtiger Transitweg für Reisende mit ganz anderen Zielen – zum Beispiel für Fernfahrer. Doch am Sonntagabend war für Lastwagen mit Agrarprodukten auf der Ladefläche hier kein Durchkommen mehr – französische Landwirte stellten sich sprichwörtlich quer.

1.) Rund 50 Traktoren französischer Bauern haben die Europabrücke für LKW-Agrarlieferungen blockiert um damit gegen sinkende Preise für ihre Produkte zu demonstrieren. Neben der Europabrücke soll es auch an vier weitere Brücken zwischen Deutschland und Frankreich ähnliche Proteste gegeben haben.

2.) Nicht erst seit diesem Wochenende machen die französischen Landwirte ihrem Ärger Luft. Die Regierung in Paris lässt Straßenblockaden weitestgehend geschehen. In der französischen Politik stellen die Bauern eine wichtige Zielgruppe dar, wie sich auch immer wieder im Wahlkampf beobachten lässt. 

3.) Die gemeinsame Agrarpolitik ist eines der zentralen Felder der Europäischen Union. Vor kurzem hat die EU diesen Bereich reformiert. Die berühmte EU-Milchquote ist nun Geschichte.

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16.07.2015

Rupf‘ das Gras!

Politik funktioniert ohne Inszenierung nicht. Das gilt erst recht für einen Staatsbesuch – zum Beispiel für die dreitägige Reise des deutschen Bundespräsidenten nach Irland. Dort besucht Joachim Gauck eine Kuhherde. 

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Mais wird zu Bioethanol weiterverarbeitet © European Union
28.04.2015

28.04.2015: Biosprit-Reform

Das EU-Parlament hat heute beschlossen, in Zukunft weniger auf Bioenergie aus Nahrungspflanzen wie Mais, Soja oder Raps zu setzen. Für diese Bioenergie der ersten Generation werden Pflanzen verarbeitet, die auch als Nahrung dienen könnten. Stattdessen soll stärker auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt werden, die nicht der Ernährung dienen, wie Algen, Stroh oder Klärschlamm.

1.) Wie das Parlament in seiner Pressemitteilung erläutert, sollen bis 2020 nur noch sieben Prozent der für Transport aufgewendeten Energie aus Nahrungsmitteln kommen. Bisher war ein Wert von zehn Prozent vorgesehen.

2.) In einer Studie zu Biosprit-Produktion und Nahrungssicherheit kommt die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO zu dem erschreckenden Ergebnis:

„We can therefore estimate that biofuels probably have had a meaningful effect on hunger and have the capacity to have much larger consequences if biofuel production continues to rise.“ (S. 23)

3.) Im ursprünglichen Entwurf hatte die EU-Kommission sogar eine Reduzierung des Biospritanteils der ersten Generation auf fünf Prozent gefordert. Nun einigt sich das Parlament auf einen Kompromiss von sieben Prozent.

„Die landwirtschaftliche Produktion von Biokraftstoffen bleibt somit in einem verträglichen und angemessenen Rahmen erhalten und getätigte Investitionen sind gesichert“

kommentiert der christdemokratische Berichterstatter Werner Langen das Ergebnis.

 

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05.11.2014

05.11.2014: Kritik an EU-Ausgaben

Rund 150 Milliarden Euro hat die EU im vergangenen Jahr ausgegeben. Das Geld aus dem EU-Haushalt fließt in eine Vielzahl von Bereichen, wie Bildung, Forschung, Landwirtschaft, Umweltschutz oder Infrastruktur. Allerdings wurde das Geld nicht immer dafür verwendet, wofür es gedacht wurde.

1.) Der Rechnungshof der EU kritisiert in seinem Jahresbericht, dass rund 5 Prozent der Mittel falsch ausgegeben wurden. Das heißt, es wurden Projekte gefördert, denen nach den EU-Regeln eigentlich keine Förderung zugestanden hätte. Allerdings betonen die Finanzprüfer, dass dabei nicht zwangsläufig kriminelle Energie im Spiel gewesen sein muss.

2.) Wofür gibt die EU überhaupt Geld aus? Der aktuelle Haushalt des Jahres 2014 wird in dieser Broschüre anschaulich zusammengefasst.

3.) Welche Projekte gefördert werden, wird von der Kommission bzw. den Mitgliedsländern ebenfalls veröffentlicht. Allerdings sind die Daten nicht sehr übersichtlich dargestellt. Für die Empfänger von EU-Agrarzahlungen hingegen gibt es eine Karte, auf der alle geförderten Projekte verzeichnet sind.

 

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