Beiträge mit dem Schlagwort: Manuela Schwesig

, 08.03.2015

Warum es einen Frauentag braucht

Heute ist internationaler Frauentag. Ein Tag, dem ich früher keine große Bedeutung beigemessen habe, ich hatte mich auch nie groß damit beschäftigt. Es mag daran liegen, dass ich in meiner Jugend und als junge Erwachsene selten an Grenzen gestoßen bin, weil ich eine Frau bin und auch mein Umfeld kein Problem mit Gleichberechtigung hat. Aber der Weltfrauentag war und ist wichtig und wird wichtig bleiben.  Mehr

Von
22.12.2014

22.12.2014: Jahresabschluss Frauenquote

Am 11. Dezember hat das Gesetz zur Frauenquote das Kabinett passiert. Ab 2016 sieht der Gesetzentwurf Sanktionen vor, wenn große mitbestimmungspflichtige Aktienkonzerne bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat nicht mindestens einen Frauenanteil von 30 Prozent erreichen. Auch kleinere Unternehmen und der öffentliche Dienst sollen den Frauenanteil auf ihren Chefsesseln erhöhen und regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Der Streit darüber in der GroKo zwischen SPD und Union entwickelte sich zu einem regen Schlagabtausch. Am Ende setzte sich Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig durch und auch die Bundeskanzlerin gab ihren Segen, wenngleich dies nicht mit besonderer Leidenschaft geschah:

 

 

1.) Ob jetzt ein Streit von Seiten der Männer in Bezug auf Geschlechterdiskriminierung in der anderen Richtung ausbricht, darf bezweifelt werden. Die Wirtschaft sieht in der Frauenquote keine negativen Auswirkungen auf ihr Bestehen.  Eine Umfrage unter leitenden Angestellten in der Chemieindustrie zeigt viel Gelassenheit an der Basis – die Ergebnisse dazu finden Sie hier.

2.) Im Ausland wird die deutsche Frauenquote nicht als großer Wurf betrachtet. Der Economist sieht darin keinen Kulturwandel – den entsprechenden Artikel finden Sie hier.

3.) Eine Hintergrundbetrachtung zur Frauenquote finden Sie in unserem Beitrag vom 26.11. in diesem Blog. In der Koalition hat sich damit wieder ein Projekt der Sozialdemokraten durchgesetzt. Das heißt allerdings nicht, dass diese nun stillhalten – das nächste Thema ist bereits in der Mache. Diesmal geht es um die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen.

 

3x Links ist eine werktägliche Rubrik im Berlin:Brüssel-Blog. Alle Einträge können Sie hier nachlesen.

 

Von
04.12.2014

04.12.2014: Familienpflegezeit

Wenn ein Familienmitglied zum Pflegefall wird, ist guter Rat teuer. Plötzlich muss auf eine neue Situation möglichst schnell gehandelt werden. Dafür wurde heute der Ausbau der Familienpflegezeit im Bundestag beschlossen. Aber ob dies der Weisheit letzter Schluss ist, darf bezweifelt werden.

1.) Die Familienpflegezeit sieht eine bezahlte Auszeit von zehn Tagen von der Arbeit vor, wenn ein Angehöriger akut pflegebedürftig geworden ist. Bei längerfristigen notwendig werdender Versorgung ist eine Freistellung von bis zu zwei Jahren möglich, mit einer Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden/Woche. Die Regelung soll für Mitarbeiter in Betrieben mit mehr als 25 Beschäftigten gelten. Ursprünglich sollten kleinere Betriebe ab 15 Mitarbeitern unter diese Regelung fallen, was an der Union scheiterte. Hierbei dringt Manuela Schwesig auf die Freiwilligkeit der Teilhabe von kleineren Betrieben. Einen ausführlichen Beitrag von unserem Korrespondenten im Berliner Hauptstadtstudio, Frank Capellan, finden Sie hier.

2.) Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstellt dieses Vorhaben ihrem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Der Gesetzentwurf zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf steht hier als PDF bereit. Die Ministerin betonte heute im Bundestag die Dringlichkeit dieses Vorhabens:

3.) Die Kritik von Opposition und Sozialverbänden an dem Gesetz richtet sich vor allem daran, dass bemängelt wird, dass sich die Interessen der Wirtschaft überproportional bei der Koalition durchgesetzt haben und der Realisierbarkeit für potenziell Pflegewillige zu hohe Hürden auferlegt werden. Ein längerer Ausstieg aus dem Job, welcher in vielen Fällen nötig wäre um Angehörige adäquat zu betreuen, wird für den Normalverdiener nicht ohne dauerhafte Einbußen möglich sein. Eine Kritik zum neuen Familienpflegezeitgesetz finden Sie hier.

 

Von
, 26.11.2014

Hurra – die Quote ist da!

Es war eine schwere Geburt, aber nun ist er endlich da: Der Gesetzentwurf zur Frauenquote der am 11. Dezember im Kabinett verabschiedet werden soll, bevor er dann den Weg durch den Bundestag und die Ausschüsse ins Gesetzblatt nimmt. Die Debatte über diesen Entwurf haben nochmal deutlich gemacht, warum es die Quote unter anderem braucht, findet Katharina Hamberger, die lange unentschieden war, ob eine Frauenquote wirklich notwendig ist und mittlerweile findet: Ja – weil es leider nicht anders geht.

Mehr

Von
, , 26.11.2014

26.11.2014: Frauenquote

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat sich trotz Kritik aus den Reihen des Koalitionspartners Union durchgesetzt. Es wird eine Frauenquote ohne Ausnahmen geben.

1.) Ein Kulturwandel für die Arbeitswelt soll einleiten, dass 170 Aufsichtsratsmandate durch eine Quote für Frauen besetzt werden müssen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig  sagte im Deutschlandfunk, das Gesetz sei keine Symbolpolitik, sondern „ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung“.

2.) Bisher sind Frauen in Führungspositionen eher spärlich vertreten. Im Jahr 2012 betrug der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern nur  8,7 Prozent. In den Vorständen der 100 größten deutschen Unternehmen betrug er sogar nur wenig schmeichelhafte 4,0 Prozent. Nun muss beobachtet werden, wie sich die Leitlinien für ein „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienstin den Firmen und Institutionen durchsetzt. Am 11.12.2014 soll der Gesetzentwurf im Kabinett behandelt werden.

3.) Bei unseren europäischen Nachbarn gibt es in einigen Ländern bereits Regelungen, die Sie hier finden. Die Vorreiterrolle übernimmt Norwegen, wo es bereits seit 2003 eine Frauenquote gibt.

 

3x Links ist eine werktägliche Rubrik im Berlin:Brüssel-Blog. Alle Einträge können Sie hier nachlesen.

Von