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Bundespräsident Gauck gedenkt sowjetischer Kriegsgefangener/ Foto: Bernd Thissen/dpa
06.05.2015

06.05.2015: „Erinnerungsschatten“

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Auch 60 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gibt es immer noch „Erinnerungsschatten“ in der deutschen Gedenkkultur.

1.) Bundespräsident Joachim Gauck verwendete diesen Begriff in einer bemerkenswerten Rede im ostwestfälischen Schloss Holte-Stukenbrock, in der er an das Leid der sowjetischen Kriegsgefangenen in Lagern der deutschen Wehrmacht erinnert. Aus dem Munde des Bundespräsidenten, der zuletzt mit scharfer Kritik an der imperialen Politik Russlands in der Gegenwart Schlagzeilen schreib, ist das eine beachtliche Geste an Russland und die Völker der ehemaligen Sowjetunion.

2.) In Schloss Holte-Stukenbrock waren es bisher vor allem lokale Initiativen, die sich mit der Geschichte des Ortes im zweiten Weltkrieg und dem Schicksal der sowjetzischen Gefangenen auseinandersetzte. Die Homepage der Dokumentationsstätte StaLag 326 gibt einen guten Überblick.

3.) Das Onlineprojekt LEMO (Lebendiges Museum Online) des deutschen Historischen Museums dokumentiert die Erinnerungen eines ehemaligen sowjetischen Gefangenen an sein Behandlung durch die deutsche Wehrmacht, in deren Augen er nicht nur Kriegsgegner, sondern  „Untermensch“ in einem völkischen Vernichtungskrieg war.

 

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