Berlin, Medien
Statement eines MdB beim NSA-Untersuchungsausschuss, umringt von Fernsehkameras und Hörfunkmikrofonen. Hier gibt es keine Antextbilder, doch auch die Wand hinter den Parlamentariern ist Teil einer Inszenierung. In der zweiten Reihe stehen die Zeitungskollegen. (c) Deutschlandradio Hauptstadtstudio/Falk Steiner
Statement eines MdB beim NSA-Untersuchungsausschuss, umringt von Fernsehkameras und Hörfunkmikrofonen. Hier gibt es keine Antextbilder, doch auch die Wand hinter den Parlamentariern ist Teil einer Inszenierung. In der zweiten Reihe stehen die Zeitungskollegen. (c) Deutschlandradio Hauptstadtstudio/Falk Steiner
27.08.2014

Politische Bilder: Das Spiel mit der Kamera

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Das Verhältnis von Politikern zum Fernsehen ist schnell beschrieben: Für ein paar Sekunden Sendezeit tun Politiker fast alles.Sie lassen sich setzen, stellen, blättern in Akten und laufen auf die Kamera zu und daran vorbei – auch mehrmals, wenn es sein muss. Denn sie sind zwar langweilig, die so genannten Antextbilder, aber eben nötig, wenn noch ein Satz zur Einführung gesagt werden soll, bevor die Politiker an der Reihe sind. Und die – ganz Profi – spielen mit. Sagt Tagesschau-Korrespondent Robin Lautenbach.

Tabus gibt es keine – fast:

Und auch Anderes wird als all zu persönlich nicht im Bewegtbild gezeigt:

Wie viel aber gestellt und inszeniert wird, darüber gehen die Meinungen auseinander.

„Es ist ein Spiel“

Natürlich wird die Möglichkeit genutzt, starke Bilder zu schaffen, sagt Robin Lautenbach:

Es wird bei weitem nicht so viel inszeniert wie das oft vermutet wird, meint Michael Schroeren. Pressesprecher bei drei Umweltministern. Jürgen Trittin, Sigmar Gabriel und Barbara Hendricks. Manche Bilder ergeben sich ganz natürlich aus dem Thema. Atomkraft, Endlagersuche? Helm auf und runter in die Asse. Hochwassergefahr? Rauf auf den Deich.

„Es war in der Situation eine Notlösung. Keine Ideallösung“

Berührungsängste sollte man als Minister übrigens nicht haben, erzählt der Pressesprecher. Das gilt nicht nur fürs Fernsehen:

Aber natürlich gibt es Bilder, die auch er lieber verhindert hätte. Denn was unverfänglich wirkt in der ursprünglichen Situation, kann bei passender Gelegenheit zum perfekten Bild für den Abstieg eines Politikers werden.

Die Suche nach dem richtigen Bild wird dann schnell zum Katz- und Mausspiel, erzählt ARD-Korrespondent Robin Lautenbach: