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Das Lagertor zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (picture alliance / dpa)
27.01.2015

27.01.2015: Auschwitz

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Der Tag an dem Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit wurde, jährt sich heute zum siebzigsten Mal. Im Bundestag gab es eine Gedenkfeier mit einer Rede von Bundespräsident Gauck, welcher danach weiter zur zentralen Gedenkfeier an den Ort des Schreckens flog. In vielfältiger Weise wird heute dieser Monstrosität der Vernichtung von Menschen durch den deutschen Nationalsozialismus und seine willigen Helfer gedacht.

1.) Wie Menschen anderen Menschen so viel Grausamkeit angedeihen lassen konnten, ist für viele heute ein Rätsel. Von vielen der Täter wurde oft betont, dass sie »nur« ihre Arbeit taten und Befehlen von oben gehorchten. Eine nüchterner Verdrängungsmechanismus rechtfertigte für diese ihr Handeln. Der Arzt Johann Paul Kremer war von 30. August bis zum 18. November 1942 aushilfsweise als Lagerarzt in Auschwitz und zeichnet in seinem Tagebuch Fakten auf, ohne die kleinste Regung von Gefühlen oder emotionalen Eindrücken. Die Anwesenheit bei Morden führt er neben dem banalen Speiseplan auf. Auszüge seines Tagebuches finden Sie hier.

2.) Die Überlebenden, die eindrucksvoll ihre Geschichte erzählen können, werden immer weniger. Diesen Zeitzeugen schuldet unsere Gesellschaft den größten Respekt. Sie versuchen den Menschen erkennbar zu machen, was sich nie wiederholen darf. Es gibt viele Zeitzeugenberichte aus dem deutschsprachigen Raum. Hier finden Sie einen eindrucksvollen Artikel aus dem britischen Guardian, der nicht den historischen Hintergrund des Tätervolkes hat. Das untenstehende Video zeigt Esther Bejarano & Microphone Mafia. Esther Bejarano gehört zu den wenigen Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz. Dieses musste am Lagereingang von Auschwitz mit ihrer Musik für »gute Stimmung« sorgen. Sie erzählt ihre Geschichte vor Jugendlichen und versucht mit ihren Auftritten vor einem wiedererstarken von rechtem Gedankengut zu warnen.



 3.) In Haifa gibt es ein Haus der Überlebenden. Die Geschichten der Bewohner können Sie sich hier in einem tollen Multimedia-Projekt von deutschlandradio-lab verfolgen.

 3x Links ist eine werktägliche Rubrik im Berlin:Brüssel-Blog. Alle Einträge können Sie hier nachlesen.