Die FDP hat zur Pressekonferenz in die Parteizentrale geladen. Der Raum im Thomas-Dehler-Haus ist deutlich kleiner als früher, gekommen ist gerade einmal eine Hand voll Journalisten. Von den drei Kameraleuten arbeitet einer im Auftrag der Partei. Nicht einmal mehr zwei Wochen sind es bis zur Landtagswahl in Sachsen. Es geht um die Zukunft der letzten schwarz-gelben Landesregierung.Parteichef Christian Lindner macht den Liberalen Mut. Schwarz-Gelb in Sachsen war ein Erfolg:
Neuauflage erwünscht, sagt Lindner. Wenn auch nicht um jeden Preis.
Bleibt nur ein Problem: In der Sonntagsfrage liegt die FDP fast durchgehend unter der entscheidenden Marke von fünf Prozent. Bleibt das auch am 31. August so, bedeutet das nicht nur das Aus für Schwarz-Gelb. Dann werden die sächsischen Liberalen zur außerparlamentarischen Opposition. Auch in Thüringen und Brandenburg , wo am 14. September gewählt wird, sieht es nicht besser aus für die Liberalen. Ab dem Herbst muss er also beginnen, der politische Wiederaufbau. Sagt der Parteichef. Deshalb wird bis zu einem Parteitag im kommenden Jahr ein neues Parteiprogramm erarbeitet, das auf
„eine Art geistige Neugründung der FDP“
hinausläuft. Dabei ist der Markenkern eigentlich ok, findet Lindner:
Im Herbst soll er also beginnen, der „Diskussionsprozess der Selbstvergewisserung“. Mit Regionalkonferenzen, einer Führungskräftekonferenz, einem Programm- und einem Parteikonvent im November. Zielpunkt: Der Parteitag im kommenden Jahr.
„Am Ziel steht eine kompakte Neufassung des FDP-Profils mit unseren politischen Projekten.“
Eines aber steht schon jetzt fest, verspricht der sommerlich gebräunte Parteichef: Die FDP soll wieder ein Zuhause werden für die heimatlosen Liberalen:
