3x Links 28.08.2014

28.08.2014: Westbalkan-Konferenz

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Um die zwanzig Jahre nach den Jugoslawienkriegen, empfängt die Bundesregierung heute zur Balkankonferenz in Berlin. Kroatien und Slowenien sind bereits als Neumitglieder in der EU. Die anderen Teilnehmerstaaten der Westbalkan-Konferenz, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien und Kosovo, streben die Mitgliedschaft an. Die Konferenz soll der Auftakt für einen auf vier Jahre angelegten Prozess sein, zu der neben den Regierungschefs der acht Länder auch die Finanz- und Wirtschaftsminister sowie Wirtschaftsdelegationen nach Berlin kommen. Überlagert wird die Veranstaltung von den Krisen um den Terror der IS und in der Ukraine. In Europa wächst zunehmend die Befürchtung, dass der Balkan zum Schmelztiegel für radikalisierte Muslime und Dschihadisten werden könnte.

1.) Die Kriege im ehemaligen Jugoslawien (1991-2001) hinterließen tief gespaltene Volksgruppen, die sich auch nach Erreichen der Eigenstaatlichkeit weiterhin mit Ressentiments untereinander begegnen. Durch eine Integration der einzelnen Länder in die EU sollen diese abgebaut werden, und unter anderem erreicht werden, dass diese Staaten eine stabile Zukunft in Aussicht gestellt bekommen und keinen Platz für Extremisten in Europa bieten.

2.) Als besonderer Unruheherd in der Region, muss Bosnien-Herzegowina gesehen werden, wo die Volksgruppen nicht zu einer Etablierung von demokratischen Strukturen und einer gefestigten Verwaltungsstruktur kommen. Die drei dominierenden Bevölkerungsgruppen – Serben, muslimische Bosniaken und Kroaten – finden keinen Weg, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

3.) Besonders groß ist der Spagat von Russland zur EU für Serbien, welches traditionell eine feste Bindung zum Kreml hat. Der serbische Ministerpräsident, Aleksandar Vucic, setzt dabei voll auf eine Mitgliedschaft in der EU, mit gleichzeitiger Kooperation mit Russland. In dieser Richtung soll es zu keinen Spannungen kommen. 

 

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