Beiträge aus der Kategorie: Europaparlament

Elmar Brok (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament wird Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko © European Union 2015 - Source EP
, 15.05.2015

Elmar Brok: Beraterjob mit Beigeschmack

Die Ukraine hat viele innenpolitische Reformen vor sich: ob Dezentralisierung, Kampf gegen Korruption oder die Einhaltung der Menschenrechte. Dafür will sich Präsident Poroschenko einen Beraterstab aus internationalen Experten ins Land holen. Auch Elmar Brok soll Poroschenkos Dreamteam angehören. Gleichzeitig ist Brok aber auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament. Die Kritik, dass Brok damit in einen Interessenkonflikt gerät, hat nicht lang auf sich warten lassen.

Mehr

Von
Handelskommissarin Cecilia Malmström im Handelsausschuss des EU-Parlaments © European Union 2015 - EP
, , , , , , 27.03.2015

ISDS-Schiedsverfahren: Malmströms Reformideen überzeugen nicht

Mit der Debatte um das Freihandelsabkommen TTIP sind auch sie in die Kritik geraten: außergerichtliche Schiedsverfahren zwischen Unternehmen und Staaten. Einer der Hauptkritikpunkte ist die fehlende Transparenz dieser sogenannten ISDS. Deutschland hat nun eine UN-Konvention unterzeichnet, in der weitgehende Transparenzregeln für bestehende ISDS festgehalten werden. Ein Kompetenzstreit in der EU verhindert aber, dass die neuen Regeln für ein bestehendes, EU-weites Abkommen gelten. Gleichzeitig kündigte auch EU-Handelskommissarin Malmström ein reformiertes ISDS an. Dass diese Schiedsverfahren auch in TTIP transparenter werden, heißt das aber nicht automatisch.

Mehr

Von
Datenkabel © European Union 2013
, , , 17.03.2015

„Taliban“ für die Netzneutralität

Der Digital-Kommissar und der EU-Ministerrat sind gut für Wundertüten: Ihr aktuelles Beschlusspapier zur Regelung des offenen Netzes in Europa hätte einen ganz verblüffenden Effekt – es würde das offene Netz abschaffen. Doch Günther Oettinger sieht die Gefahren ganz wo anders: Bei den „Piraten“ des Webs – die nämlich fordern Netzneutralität. Über diese „talibanartigen Entwicklungen“ kann unsere Korrespondentin Simone Miller nur den Kopf schütteln.

Mehr

Von
, , , 18.02.2015

18.02.2015: Kapitalmarktunion

Jonathan Hill

EU-Kommissar Lord Jonathan Hill präsentierte heute den Auftakt der Konsultation zur Kapitalmarktunion für alle 28 Mitgliedsstaaten als Kiellegung eines „Flaggschiffs der EU-Kommission“. Das Grünbuch und weitere  Informationen finden Sie hier. „Ausgerechnet Jonathan Hill!“ – so klang es im vergangenen  Herbst zwischen Entsetzen und Empörung links von der Mitte im Europäischen Parlament, als die Nominierung des britischen Politikers und Wirtschaftsmanagers zum EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Union der Kapitalmärkte bekannt wurde.  Man wolle offensichtlich einen Lobbyisten des Londoner Finanzplatzes in der Kommission installieren. Er benötigte dann für seine Kandidatur auch zwei Anläufe, sprich: Anhörungen im Europäischen Parlament. Wer zugehört hat, dem war das heute von Hill Gesagte nicht neu, gehörte doch die Kapitalmarktunion dort zu seinen Prioritäten.

1. Und schon damals gaben die Pläne Simon Nixon, dem Korrespondenten des Wall Street Journal Rätsel auf, besonders das fragwürdige Vorbild USA, wo der Anteil des Fremdkapitals, den Firmen am Kapitalmarkt einsammeln, doppelt so hoch ist wie in Europa, wo es aber auch keinen Sozialstaat gibt und wo Unternehmensgrößen und Hypothekenmarkt ganz anders strukturiert sind.

2. In Europa ist traditionell die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen durch Banken wesentlich stärker ausgeprägt als der Gang zum Kapitalmarkt, nur lahmt die Kreditvergabe seit der Wirtschaftskrise in für die Betriebe gefährlichem Ausmaß. Der Verband Öffentlicher Banken bezieht in einem aktuellen ausführlichen Bericht Stellung zur Rolle der Banken und zur geplanten Kapitalmarktunion.

3. Und wenn sie kommt, die Kapitalmarktunion, benötigt sie dann nicht eine neue und verbesserte Superkontrollbehörde? Das ist vermutlich der Alptraum, der in der City of London, Europas größtem Finanzmarkt, viele nicht nur des Nachts quält. Aus gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass aber nicht nur Lord Hill einem derartigen Apparat ablehnend gegenübersteht , sondern dass auch Frankreich und Deutschland not amused sind, wenn die Sprache auf eine neue Aufsichtsbehörde kommt. In diesem Zusammenhang wird jedoch vielleicht die Frage wieder interessant: Brauchen wir eine europäische Ratingagentur? Die Volkswirtschaftsdozenten Hanno Beck und Helmut Wienert versuchten sie im „Wirtschaftsdienst“ zu beantworten.

3x Links ist eine werktägliche Rubrik im Berlin:Brüssel-Blog. Alle Einträge können Sie hier nachlesen.

 

Von
Staats und Regierungschefs beim EU-Gipfel am 18.12.2014 © European Union, 2014
, , , 18.12.2014

Nadelstiche und Sanktionen

Bei seiner Jahrespressekonferenz vor 1.200 Journalisten beklagte sich der russische Präsident Putin über die Nato-Osterweiterung und sprach vom Bau einer neuen Berliner Mauer. Gleichzeitig hat auch die EU noch einmal den Ton gegenüber Russland verschärft. Für die Krim werden neue Sanktionen erlassen, die EU  und Georgien nähern sich einander weiter an. Keine der beiden Seiten trägt so zu einer wirklichen Entspannung bei, findet Thomas Otto.

Mehr

Von
Jean-Claude Juncker bei der Vorstellung seines Investitionsplans im EU-Parlament © European Union, 2014
, , , , , 26.11.2014

Aus 21 mache 315: Junckers Investitionsprogramm

Ein gewaltiges Investitionsprogramm soll Europas lahmender Wirtschaft wieder auf die Beine helfen. Kommissionspräsident Juncker hat heute im Parlament seinen 315 Milliarden Euro schweren Investitionsplan vorgestellt. Und das, ohne dass ihm die Staats- und Regierungschefs bisher auch nur einen einzigen Euro dafür spendiert haben. Das Geld dafür wird aus dem bisherigen Haushalt der EU umgeschichtet – und dann von 21 Milliarden auf 315 Milliarden Euro gehebelt. Alles Hokuspokus oder ein seriöses Konzept? Die Unterstützung der Bundeskanzlerin hat Juncker jedenfalls schon.

Mehr

Von