3x Links
Fährüberfahrt zwischen Puttgarden und dem dänischen Rødby. Foto: Johannes Kulms
Heute geht es per Fähre rüber von Puttgarden ins dänische Rødby. Auch für Hunde. Foto: Johannes Kulms
07.07.2015

07.07.2015: Fehmarnbeltquerung

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Wer zum ersten Mal nichtsahnend in einen Zug von Hamburg nach Kopenhagen steigt, erlebt nach 1,5 Stunden Fahrt eine Überraschung: Auf der Insel Fehmarn heißt es plötzlich: „Raus aus dem Zug!“. Dann rollt der ICE auf eine Fähre und die schippert los mit Autos, Passagieren und Zug in 45 Minuten rüber nach Rødby – schwupps ist man in Dänemark und die Bahnfahrt geht weiter…

Doch da, wo jetzt nur Fähren über den rund 20 Kilometer breiten Fehmarnbelt verkehren, soll schon in wenigen Jahren ein Tunnel entstehen. Und so Deutschland und Dänemark verbinden. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg mit vielen Hindernissen:

1.) Der Bau des Tunnels wird zum großen Teil von Dänemark bezahlt. Deutschland hat sich lediglich dazu verpflichtet, für eine verbesserte Schienen- und Straßenanbindung zu sorgen. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die dänische Regierung mit umgerechnet rund 590 Millionen Euro nur die Hälfte der zuvor eingeplanten Unterstützungsgeldern von EU-Seite erhalten wird. Mit derzeit rund 7,4 Milliarden Euro sind die Kosten für den Tunnel ohnehin schon teurer als geplant für die Regierung in Kopenhagen.

2.) Nicht nur die Frage der Finanzierung macht den Befürwortern einer festen Fehmarnbeltquerung Sorge. Auch auf der norddeutschen Insel selbst gibt es Widerstand. Auf dem ostholsteinischen Festland bereiten zum Beispiel den Landwirten die Pläne der DB für eine Neutrassierung der Strecke Kopfzerbrechen. Das schleswig-holsteinische Umweltministerium weist außerdem auf Riffe vor West- und Nordfehmarn hin.

3.) Vor allem die Union tritt für den Bau des Tunnels im Fehmarnbelt ein. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht darin ein „Projekt europäischen Tragweite“.

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